Drei Klärwärter stellen sich den Schrecken der Vergangenheit in der Knochenmühle von Verdun.

 

Diese Geschichte ist frei erfunden. Namen, Handlungen  oder Begebenheiten von Personen oder Orten  sind rein zufällig und unbeabsichtigt.

 

Wir schreiben das Jahr des Herrn zweitausendundzehn.

 

Die Mitreisenden der Tour 2010 sind dieses Jahr:

Thomas D.,  Rainer L und ich.

Wir werden auf der Königswellen getriebenen Kawasaki W650, einer BMW 850R und erstmalig mit der Aprilia ETV 1000 CapoNord reisen.

 

Die Planung für unsere diesjährige Motorradtour hat Thomas übernommen.

Das Ziel der Tour 2010- Die Knochenmühle von Verdun.

Thomas hat die beeindruckenden Denkmahle des Ersten Weltkrieges in seiner Jugend kennen gelernt und möchte diese noch einmal sehen.

 

Der Plan: Anreise an einem Tag, Unterkunft in der Internationalen Jugendherberge, Besichtigung der Sehenswürdigkeiten, danach Rückreise.

 

 

24.06.2010    Der Tag der Anreise

 

 

Pünktlich am 24. Juni 2011 um 9:00 Uhr treffen wir uns bei mir vor der Haustür.

Ein letzter Kaffee, eine letzte Besprechung, dumme Sprüche und dann geht es los.

 

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Kawasaki W 650

Treffen vor der Haustür

 

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Abreise in Emmerich

 

Die Reise geht durch die Niederrheinische Landschaft.

Dann der erste Schreck in Goch.

Die BMW versagt. Der Hauptscheinwerfer ist ausgefallen.

 

Glücklicherweise kann die „Blaue Lagune“ (Araltankstelle) aushelfen.

 

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Totalausfall der BMW 850 R

 

Wir wagen uns mit der ausfallträchtigen BMW auf die große Tour, zur Not lassen wir Diese einfach stehen.

 

Bei hochsommerlichen Temperaturen reisen wir auf der Autobahn bis in das Belgische Spa.

 

Ab hier wollen wir auf der Landstraße durch die Ardennen reisen.

Thomas führt erstmalig sein Navigationssystem mit sich.

Auf unseren bisherigen Reisen sind wir immer nach Analognavi gereist (Karte).

Sein Navi ist über ein Kabel mit Kopfhörern unter dem Helm verbunden, was einige akrobatische Kunststücke bei dem Auf/ und Absteigen des Motorrades verlangt.

 

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Pause in Belgien

 

Später - Unterwegs möchten wir pausieren.

Das lange Fahren durch die bewaldeten belgischen Hügel ermüdet. Die sommerlichen Temperaturen tun ein übriges.

Der Versuch einer Pause am Wegesrand scheitert kläglich.

Wir drapieren uns dekorativ im Dreck der Strasse, aber die rechte Stimmung will nicht aufkommen.

Rainer versucht ein Nickerchen zu erzwingen, während Thomas und ich uns langweilen.

 

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Pause am Wegesrand im Dreck der Straße.

 

Bald geben wir den Versuch auf und folgen dem Verlauf der Strasse.

So fahren wir an einem schön gelegendem Landal Park (Urlaubspark) vorbei. Diesen werde ich mit für eine spätere Zeit vormerken.

 

Auf der Landstrasse erleben wir, wie einer unserer Mitreisenden der Monotonie der Strasse erliegt.

Thomas fährt als Navigator vorweg und überholt auf der gut  ausgebauten und übersichtlichen Landstrasse einen Camper.

Der BMW ist wohl die Puste ausgegangen, denn diese macht keinerlei Anstalten den Camper zu überholen.

Leider macht es mir so gar keinen Spaß hinter einer fahrbaren Schrankwand hinterher zu dackeln.

Meine 98 PS der Aprilia brüllen kurz auf und der Camper verschwindet zusammen mit der BMW im Rückspiegel.

 

Thomas und ich warten bald darauf am Straßenrand, wissen wir doch nicht ob,  die betagte BMW nicht schon wider ausgefallen ist.

 

Irgendwann kommt unser Gefährte denn auch.

 

Diesen in die Mitte genommen, fahren wir weiter.

An einer übersichtlichen Kreuzung braust Thomas davon.

 

Am Horizont      -ist ein Kleinlaster zu erahnen.

 

Das Temperament der BMW hat sich wohl auf den Fahrer übertragen, so das dieser stoppt um dem Transporter die Vorfahrt zu gewähren.

 

Die temperamentvolle Aprilia will natürlich rennen.

 

So treffe ich auf die abgestellte BMW.

 

Mit einem stuntreifen Schlenker reiße ich das schwere Fahrzeug herum.

Leider verhaken sich die seitlich am Motorrad angebrachten Koffer.

 

Mit einem lautem Knall zerschellt mein filigranes italienisches Handgepäck  an der Deutschen Wertarbeit.

Schlingernd fange ich die Maschine ab und komme kurz vor einem Stall zu dem Stehen.

 

Minuten später kommt der Kleinlaster vorbei getrödelt. Winkend fährt dieser von dannen.

 

Nach diesem Schreck gelingt es uns, den Kofferträger zurück zu biegen.

Mit einem Gummi wird der Koffer verzurrt und es kann weitergehen. -Danke Rainer für Deine Geduld!

Von nun an bleibe ich mit doppeltem Abstand hinter meinen beiden Gefährten.

 

In irgendeinem belgischen Städtchen finden wir einen beschatteten Parkplatz und einen Supermarkt. In diesem wurden Wasser (mit Blubbern drin) und einheimische Spezialitäten erworben.

 

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CapoNord auf großer Tour.

Aprilia mit geflicktem Kofferhalter. Der Koffer wird durch ein Gummiband gehalten.

 

Bald erhalten wir Gesellschaft durch ortsansässige Jugendliche.

Viel scheint hier ja nicht los zu sein…

 

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Befreit von den Zwängen einer BMW…

 

 

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Pause irgendwo in Belgien.

 

Später am Tag erreichen wir ohne weitere Zwischenfälle die Jugendherberge.

Diese zu finden ist eine wahre Kunst.

Glücklicherweise hat Thomas ja sein Navi.

 

Die Herberge liegt auf dem Berg neben dem Museum Sakraler Kunst und der Benediktiner Bibliothek. Malerisch thront das Gemäuer auf einem senkrechtem Felsen.

Die Auberge des Jeunesse gibt sich den klingenden Namen  Fed Unie des Auberges de Jeunes     Internationale Friedensherberge

 

Im dem gartenähnlichem Innenhof finden wir Stellplätze für unsere Maschinen.

 

In einer Fensternische kauert ein rauchendes, verlebtes Weibsbild.

Teilnahmslos beobachtet dieses unsere Ankunft.

Schwatzend nähert sich ein weiteres ebensolches Exemplar.

Lautstark palavern die Beiden irgendeinen Kauderwelsch.

 

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Innenhof der Jugendherberge mit Herbergsmutter.

 

 

Bei dem Versuch der Anmeldung stellt sich erstere als unsere Herbergsmutter heraus.

Nicht gerade beruhigend.

 

Das Zimmer ist klein mit noch kleineren Fenstern.

Das Bad liegt zwar im Zimmer, weckt aber nicht gerade unser Vertrauen.

 

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Blick aus dem Fenster auf die Markthalle

 

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Blick in das Zimmer

 

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„Badezimmer“

 

Immerhin hat jeder von uns sein „eigenes“ Bett.

 

Den Abend verbringen wir mit einen Ausflug, zu Fuß, in die romantische Innenstadt von Verdun.

 

Hier erinnert ein imposantes Mahnmal an die zurückliegenden Schrecken des Krieges.

 

Durch die Innenstadt verläuft eine breite Allee, welche Ihren Ursprung in einem kolossalen Denkmal findet und scheinbar mit einer Fontäne in der Maas verschwindet.

 

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Mahnmal der ersten Weltkrieges in Verdun Innenstadt.

 

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Verdun mit Mahnmal

 

In dieser Gedenkstätte fließt blau eingefärbtes Wasser.

Wenigstens können hier die Kinder im Sommer Boote schwimmen lassen...

 

Bei der obligatorischen Erkundung von Verdun entdecken wir so manch ein Schätzchen.

 

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Beschützender Turm auf Brücke

 

Erschöpft von dem langem Tag, finden wir Erholung mit einem Kaffee am Ufer der Maas

 

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Blick aus dem Fenster der Jugendherberge auf die Markthalle.

 

Die Uferpromenade ist zwar als Fußgängerzone ausgeschildert, dennoch kann man hier die unterschiedlichsten Motorräder, mitsamt den nicht minder interessanten Fahrern begucken.

Es macht Spaß zu raten, welcher Typ zu welchem Bock gehört. Das ist so ähnlich wie mit den Hunden und Ihren Herrchen!

 

 

25. Juni 2010  Tag 2 der Friedensmission.

 

Der Tag beginnt mit einem „opulenten“ Frühstück.

Wir sind nicht gerade verwöhnt, was unserer Frühstück in Frankreich angeht, aber es gibt (wie immer) noch eine Steigerung…

 

 

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Frühstück in der Jugendhrberge Verdun.

 

Den Kaffee gibt es aus Plastikbechern, welcher lauwarm aus einem betagtem Automaten rieselt.

Als <Alternative> plätschert eine Art Orangensaft in das weiße Plastikgefäß.

Es beweißt sich das gesamte hauswirtschaftliche Geschick der Herbergsmutter,   in eben diesem Morgenmal.

Hier bestätigt sich wider einmal, dass man seinen Lebenserfahrungen durchaus Glauben schenken darf. Machte die Mutter doch einen "vertrauenswürdigen" ersten Eindruck.

 

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Frühstück in der Jugendherberge Verdun. Blick in den geräumigen Saal

Im Hintergrund thront die Herbergsmutter.

 

 

Derart gestärkt, sind wir bereit uns den Schrecken der Vergangenheit zu stellen.

 

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Die Motorräder im Innenhof der Auberges de Jeunes.

 

Als erstes wollen wir die Markthalle kennen lernen. Können wir diese doch aus unserem Fenster erspähen.

 

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Markthalle Verdun von Innen.

 

Die Halle ist als Gebäude interessant, der Markt selber nicht so.

 

Im Gewusel der Stände auf der Strasse fühle ich mich wohler.

Hier gelingt es die erwünschten Reiseandenken für meine Lieblingstochter zu erwerben.

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Markttag in Verdun

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Jugendherberge von unten.

Das offene Fenster, ganz oben, unterhalb der Türme ist unser Zimmer.

 

Genug des Sight Seeing, nun wollen wir aber mal was „Richtiges“ sehen.

 

Thomas fährt als <Ortskundiger> vorweg, wir folgen.

Zunächst steht die Besichtigung des schaurigen Knochenhauses von Verdun auf dem Programm.

 

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Das Knochenhaus von Verdun.

 

 

Dieses Mahnmal des sinnlosen Todes zeigt,   wie kein anderer mir bekannter Ort,    den Wahnsinn der Weltkriege.

 

Das imposante Betonbauwerk ist mit den zahllosen Gebeinen der unbekannten Soldaten aufgefüllt.

Als Ort der Trauer errichtet, soll es als eine Anlaufstelle der Trauernden aus aller Welt dienen.

Die Gebeine der namenlosen Gefallenen der Weltkriege werden hier als lose Schüttung beigesetzt.

 

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Die Gebeine der namenlosen Soldaten

 

Die Besichtigung des Mahnmals mitsamt einer Filmvorführung ist für französische Verhältnisse günstig.

Diese bedrückende Erfahrung sollte ein jeder Europäer auf sich nehmen.

 

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Soldatenfriedhof am Knochenhaus Verdun. Blick aus dem Turm.

 

Im Andenkenkladen des Knochenhauses von Verdun geling es mir fuer meinen Lieblingssohn das passende Andenken zu erstehen.

Ein Flugzeug aus Bronze , getarnt als Bleistiftanspitzer.

 

Im Vorfeld unserer Tour fühlte ich mich als Voyeur des Todes.

 

NEIN, durch unseren Besuch leisten wir aktive Friedenshilfe.

Diese hochtrabenden Worte werden durch zB.  das gemeinsame Erleben der Kriegs-Schauplätze mit den Angehörigen der verschiedensten Nationen gestützt.

 

Heute plappern die Kinder der Nachkriegsgeneration in den unterschiedlichsten Sprachen und erfreuen sich an der naiven Präsentation der Waffenbestände.

 

Diese Worte sind keine Kritik an den Jugendlichen,  sondern spiegeln die Erlebnisse der Kinder, welche Krieg glücklicherweise nur von Ihren Gameboys kennen.

 

Der Weg führt uns an den Bombenkratern des ersten Weltkrieges vorbei zum Fort Douaumont (französisch: Fort de Douaumont)

 

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Die Krater auf der Wiese sind die Einschläge Deutscher Granaten.

 

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Der Betonturm gehört zu einer unterirdischen Festungsanlage.

 

Die Besichtigung des Fort Douaumont steht auf dem Programm.

Dieses schaurige Massengrab ist ein „muß“ für jeden Verdun Besuch.

 

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Festung Fort Douaumont

 

Gerade in dieser Festung wird der kranke Einfallsreichtum der damaligen Ingenieure reflektiert.

Aus unterirdischen Bunkern können stählerne Panzertürme hoch gekurbelt werden. Aus diesen wurde mit Kanonen oder Maschinengewehren auf die (jeweils) feindlichen Soldaten geschossen.

Aber innerhalb der Festung gab es keine einzige Wasch, oder sonstige Hygienemöglichkeit.

 

Die Lautstärke des ständig unter Beschuss liegenden Bunkers, soll dermaßen hoch gewesen sein, dass sich die Soldaten buchstäblich im Boden vergraben haben.

 

Im Verlauf des Krieges wechselten die Besatzung zwischen den Franzosen und Deutschen mehrfach.

 

Genug der Historie. Bei weiterem Interesse empfehle ich den Besuch der einschlägigen Internetseiten.

 

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Panzerturm Festung Fort Douaumont

 

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Panzerturm von unten.

 

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Im Innerern der Festung Fort Douaumont

 

Bedrückt verlassen wir die unheimliche Stätte.

 

Draußen begegnen wir einer Horde Engländer. Diese sind auf Italienischen Supersportlern (Aprilia und Ducati) unterwegs.

Ihr Gepäck haben sie auf abenteuerliche Weise um die dünnen Rahmen geschlungen. Meine Aprilia findet selbstverständlich hier den ihr gebührenden Respekt.

 

Ihr Auftritt wird allerdings von der Kawasaki überlagert.

Staunend stehen die Inselbewohner vor dem Kunstwerk. Am meisten beeindruckt durch die Tatsache das die W650 angeblich kein Öl  verlieren soll!

 

Wider Unterwegs entdecken wir einen verborgenen Gang im Wald.

 

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In dieser Gegend kann es sich nur um einen ehemaligen Schützengraben handeln.

Es führt (typisch Französisch) ein makaberer Wanderweg durch die Gräben von Verdun bis zum Knochenhaus.

 

Als nächstes steht das Memorial de Verdun auf unserem Programm.

 

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Memorial de Verdun.

 

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Naive Präsentation der Kriegsgeräte, im Memorial de Verdun.

 

Erschöpft und ergriffen von dem Erlebten machen wir eine Mittagspause in der Jugendherberge.

 

Zu Fuß machen wir uns später auf in die Innenstadt von Verdun.

 

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Der Versuch das Bier in der Waschschüssel herunter zu kühlen.

 

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Straßenszene in Verdun

 

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Auf Entdeckungstour in Verdun

 

Aufgrund des langen Ausflugs und der hohen Temperaturen sind wir ehrlich erschöpft.

So begeben wir uns zurück zur Herberge, wo wir ein leckeres Abendessen aus unseren Vorräten abhalten und uns zur Nachtruhe begeben.

 

 26. Juni 2010     Der dritte Tag der Friedensmission

 

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Morgenromantik

 

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Ausgerüstet mit GPS und Landkarte

 

Nachdem wir das Grauen des Frühstücks einigermaßen überlebt haben, machen wir uns auf <den Hügel des Toten Mannes > zu besichtigen.

 

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Gedenkstätte am Mort-Homme

 

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Mobiles Frühstück auf dem Mort-Homme.

 

Bereits jetzt sind die Temperaturen so hoch, dass wir nur in Jeanshose fahren.

In Emmerich kleide ich mich in die komplette Rüstung, nur um zur Arbeit zu fahren (6 km).

 

Die Hinweisschilder, am Rande der Schlachtfelder, sind ganz im Europäischen Sinne,  dreisprachig gehalten,

 

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Hinweisschilder auf Deutsch.

 

Durch den Wald führt ein Wanderweg, welchen es sich dringend empfiehlt, nicht zu verlassen.

Wir nur sind aufgrund der Motorradkleidung und der inzwischen hoch sommerlichen Hitze nur wenig gelaufen.

 

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Wanderweg im Wald vor Verdun.

 

Wir entdecken ungesicherte Bunkeranlagen, welche als gähnende Löcher aus dem Boden hervorlugen. Nur um unbedarfte Wanderer in ihre unheimliche Tiefen zu locken…

 

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Ungesicherter Bunker im Wald

 

Doch das war noch nicht alles!

Ein paar Meter weiter liegt eine vollständige Granate!

Mit roter Farbe beschmiert, wartet sie auf den Kampfmittelräumdienst.

 

Die Waldarbeiter finden noch heute, 100 Jahre nach Kriegsende, diese Überbleibsel des Horrors. Diese werden mit Farbe kenntlich gemacht und am Wegesrand abgelegt.

Gelegentlich fahren dann Räumdienste durch den Wald und Entsorgen die Bomben.

 

In Deutschland undenkbar, liegen diese, wahrscheinlich noch funktionstüchtigen Andenken zum Abholen bereit. Jedermann hat hier Zugang und wir haben nicht einmal gesucht.

 

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Scharfe Granate frei zugänglich am Wegesrand.

 

Da Niemand weiß, welche Grausamkeiten diese Granate enthält, entfernen wir uns vorsichtig.

 

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Warnhinweis und Gedenkstätte am Mort-Homme.

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Selbsthypnose am Mort-Homme.

 

Bei einer zweiten Wanderung einen Hügel weiter finden wir erneut Granaten.

 

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Thomas (und) die Granate.

 

Nur schwer lässt sich Thomas überreden, seinen Fund nicht mit sich zu nehmen.

 

Noch einige weitere Fundstücke lassen uns nachdenklich werden.

 

 

Nach der Beendigung dieser Wanderung wollen wir eine besonders grausame Ruine besichtigen.

 

Hier müssen sich unglaubliche Dramen abgespielt haben.

Die Deutschen belagerten die eine Seite eine Hügels, während die Franzosen die restlichen Flanken verteidigten.

Unterirdisch gruben sich beide Seiten durch den Hügel.

 

Trauriger Höhepunkt dieser Belagerung: Die Deutschen sprengten in einer wahnsinnigen Aktion den gesamten Berg, mitsamt dem sich darauf befindlichen Ort.

 

Heute erinnert eine Gedenktafel und ein großes Loch an den ehemaligen Ort.

 

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Das war einmal ein Dorf!

 

 

 

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Rainer im Schützengraben

 

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Zahllose Stollen durchsieben den Hügel.

Die meisten Stollen sind noch immer frei zugänglich

 

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Die letzten Bilder von Thomas.

 

In nachdenklicher und trauriger Stimmung fahren wir zurück nach Verdun.

 

Da es noch früh am Tage ist, möchten wir gern die Zitadelle besichtigen.

Bei dieser Festung handelt es sich um ein monumentales Gebäude welches aus dem späten Mittelalter zu stammen scheint.

Zur Besichtigung wird man mit Loren durch die unterirdische Festungsanlage gezogen.

 

An der völlig überforderten Kartenverkaufsstelle versichert man uns,  dass gegen 17:00 Uhr eine englischsprachige Führung stattfinden wird.

 

Nach kurzem Ratschlag bringen wir die Motorräder zurück zur Jugendherberge und machen uns rechtzeitig auf, um pünktlich an der Zitadelle zu sein.

 

Kurz vor Knapp erreichen wir die Zitadelle. Hier erfahren wir das die Führung ausverkauft ist.

Verständigungsschwierigkeiten (ihrerseits) haben dazu geführt, dass die Dame uns nicht reserviert hat. Danke auch!

 

Wir machen uns erneut auf Verdun zu Fuß zu erkunden.

Heute entdecken wir einen See innerhalb der Stadt.

Von einer Brücke stürzen sich die Jugendlichen in die erfrischenden Fluten.

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Erfrischendes Nass lädt zum Baden ein.

 

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Brückenspringer am Bach.

 

Thomas entdeckt die zahlreichen Hinweisschilder auf ein Spektakel. Bei diesem wird am heutigen Abend, die Geschichte des Krieges, in einem Open Air Theater nachgespielt.

 

Tatsächlich gelingt es uns, beim Office de Tourisme Karten zu besorgen.

 

Warum also nicht?!

 

Gegen 21:00 Uhr treffen wir am Theater ein.

Dank der Motorräder dürfen wir bis zum Eingang vorfahren. Dort werden die Böcke direkt unter einem Dach geparkt.

Autofahrer werden gebeten auf einem ca 1 km entfernten Rasenstueck zu parken (keine Uebertreibung). Da die Damen mit Stoeckelschuhen den unebenen Weg laufen duerfen , ein echter Vorteil, welchen wir zu nutzen wissen.

 

Die Franzosen begehen den Abend mit einem gemeinsamen Abendmahl.

Zusammengepfercht unter einer riesigen Zeltplane schwitzen und mampfen sie undefinierbare Spezialitäten.

Es sind an diesem Abend um ca 21:00 Uhr noch immer knapp 30 C.

 

Allein der Gedanke, unter der Zeltplane zu braten und dabei auf wackeligen Bierzeltgarnituren sitzen zu müssen, vertreibt mir den Appetit.

 

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Verköstigung unter Zeltplanen bei ca 45°C Zelt Innentemperatur.

 

Da wir noch Zeit haben,  bestellen wir uns einen Kaffee.

 

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Größenvergleich: Französischer Kaffee und eine Coladose.

 

Wer behauptet eigentlich ständig, dass die Französische Küche so gut sei?

 

Auf den uns zugewiesenen Sitzplätzen sitzen wir Schulter an Schulter mit den restlichen Besuchern.

 

Nach erfolgter Kartenkontrolle quartierten sich Rainer und Thomas um.

Denn die gesamte Nachbartribüne war unbenutzt.

Ich wiederum hatte dadurch genug Platz auf „unseren“ Plätzen.

 

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Internationales Publikum beim Spektakel.

 

Spät gelangen wir zurück in die Jugendherberge.

 

An Stelle unser wohlverdienten Nachtruhe (um 02:02 Uhr) tritt ein Feuerwehralarm auf.

 

Da das Gebäude steinalt ist und sich inzwischen unterschiedliche Gruppen in diesem befinden, beschließen Thomas und ich uns das mal an zu sehen.

Rainer verweigert die Zusammenarbeit mit den Worten: „Wenn es brennt, dann holt mich halt raus.“

 

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Nächtliches Treffen mit den Ehemaligen der Fremdenlegion.

 

 

27.06 2012 Der letzte Tag unserer Friedensmission

 

Packen der Motorräder vor dem Frühstück des Grauens.

 

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Packen am Morgen, mit Blick auf das „gemütliche“ Zimmer.

 

 

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Aprilia ETV 1000 CapoNord abfahrbereit.

 

 

Thomas führt uns Navigationsunterstützt an.

 

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Letzte Pause im Schatten Frankreichs.              

 

Die Fahrt führt uns durch Belgien.

 

In Spa der letzte Tankstopp

 

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Tanken in Spa.

 

 

Auf der Autobahn werden die letzten Kilometer bis Emmerich abgespult.

 

Bei der letzten Pause verabschiedet man sich.

 

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Letzte Pause.

Man achte auch auf das Schild. Die Beiden mit den Mädchenmofas wissen halt wo sie stehen müssen…

 

 

Einige Kilometer später erreichen wir ohne weitere Zwischenfälle bei 33°C im Schatten (nur da ist kein Schatten auf der Autobahn) Emmerich.

 

Eine anstrengende und warme Tour 2010 geht zu Ende.

Wir haben viel erlebt und gelernt.

 

 

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CapoNord heile Zuhause.

 

 

 

 

Fazit:

An den realen Kriegsschauplätzen sind die Schrecken der Weltkriege sind bis heute nicht überwunden.

Als Deutscher (mit Euro) ist man heute jederzeit in Verdun gern gesehen.

Mit einer BMW kann man überall unbeachtet parken.

 

 

 

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Schützengraben in Verdun

 

Oliver Stuckert Emmerich am Rhein am 06.01.2013

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

                                                                                                  

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