Fünf Klärwärter auf der Isle of Man

Isle of Man, TT 2012, Camping mit LT 28, Kirk Michael, TWE Emmerich, Betty

 

Diese Geschichte ist frei erfunden, Namen, Orte, oder sonstige Begebenheiten sind rein zufällig und unbeabsichtigt.

 

Planung und Vorbereitung

Wir sind Kollegen auf der KA E.    Da sind Rainer, Thomas, Thomas, Simon und Oliver   und natürlich BETTY.

Mit Betty fing eigentlich das ganze Abenteurer überhaupt erst an.

Betty steht für Bettmobil und ist ein 27 Jahre alter VW LT 28. Dieser wurde Irgendwann in seiner ruhmreichen Vergangenheit zum Campingmobil ausgebaut.

Als Simon erstmalig mit dem Gefährt auf den Hof rollte, wurden schnell die Rufe laut: „ Damit machen wir eine Tour“.

Aus dem „man sollte mal“ und „wir werden mal“, setzte sich Rainer mit seinem lang gehegtem Wunsch, die TT auf der Isle of Man zu besuchen, durch.

 

  

Die  TT  auf der Isle of Man

 

Damit stand also das Reiseziel fest. Schnell war uns klar, dass wir nicht das Hauptrennen, sondern die Klassiker sehen wollten.

So standen also Termin, Ort und Fahrzeug fest.

Erstaunlicherweise verfügt Betty über sechs eingetragene Sitze.

Fehlen also nur noch die Passagiere.

Die Gruppe welche sich für derartige Touren eignet, rekrutiert sich aus den Arbeitskollegen.

Noch galt es allerdings, die schwierigste Hürde zu nehmen - gemeinsam Urlaub zu bekommen.

Da die Pfingstfeiertage in unseren Reistermin fielen, standen „nur“ drei Tage gemeinsamer Urlaub, von fünf Arbeitskollegen, zur Genehmigung an.

Da wir nicht aus „Politischen Gründen“ zurückgerufen werden wollten, wurde der Antrag Monate im Voraus gestellt und genehmigt ! 

Diese Genehmigung wurde zur allgemeinen Kenntnisnahme, ebenfalls Monate im Voraus, am Schwarzen Brett (eigentlich eine weiße Magnettafel) ausgehängt, damit sich auch wirklich keiner in Unkenntnis wähnt.

 

Die Tage liefen weiter, man malte sich so manches Mal aus, wie es wohl wird und welchen Kuriositäten man so begegnen würde.

Dann,  ganz plötzlich, war der Mai  einfach mal so gekommen.

Immerhin hatten wir ja schon ein halbes Jahr im Voraus die Fähre und einen Campsite gebucht! Ersteres war aufgrund der Überhöhe von Betty absolut notwendig.

So erlebten wir, bei der Onlineanmeldung, dass unser (noch freier) Wunschtermin auf der Faehre, innerhalb der Zeit, welche wir für das Log-In benötigten, vergeben wurde!

 

Am Fahrzeug wurden die letzten Vorbereitungen getroffen, so wollten wir z.B. mit einem Ersatzreifen fahren und nicht mit dem sonst an dieser Stelle baumelnden Schwimmring!

Ein Ölwechsel kann auch nicht schaden.

Allerding wurde selbst durch diese Maßnahme das Ventilklappern nicht weniger. Dieses Klappern sollte uns die gesamte Reise begleiten und bald unseren Lebensrhythmus bestimmen.

Zu guter Letzt räumte Simon Betty noch aus, - damit wir Sie mit unseren Sachen wider beladen konnten!

 

Bei dem Durchchecken aller Unterlagen und Reiseruten planten wir ordentliche Toleranz-  Zeiten  ein, denn wir wollten keinesfalls die Fähre verpassen, nur wegen  einer schlechten Vorbereitung.

So muss z.B. eine Stunde für Antwerpen eingeplant werden.  

 

Unser Abfahrttermin rückte von da an immer weiter in die Früh. Bis wir uns dann auf vier Uhr und  dreißig Minuten einigten (von 6 Uhr kommend).

Bislang sind nur zwei von uns schon mal in England mit Fahrzeugen gefahren, daher wurde dem Linksverkehr Respekt entgegengebracht.

 

Kurz vor dem Abfahrttermin schien noch immer nicht allen (anderen) Arbeitskollegen klar zu sein, das wir ab Mittwoch auf Tour sind.

 

So wurde des Öfteren mit der Bemerkung: „das machen wir dann Donnerstag“ oder ähnlichen für Unruhe gesorgt. Bedingt durch den Ausfall unserer Laborantin machte Thomas die Vertretung im Labor. Bis zum Tag unserer Abreise schien die Vertretung der Vertretung nicht geregelt? Das war uns aber nun egal, denn noch länger kann man nun wirklich nicht planen!

 

Geplante Reiseroute

4:30 Uhr Abfahrt in Emmerich                             Einsammeln der Mitreisenden,

5:00 Uhr Abreise aus Elten                                   zu fahrende Kilometer 400 km bei einer Geschwindigkeit von max. 85km/h.

11:00 Uhr Ankunft in Calais                                  mit einer Stunde Toleranz für Antwerpen

12:30 Uhr Abfahrt der Fähre                                 in Calais

13:00 Uhr Ankunft der Fähre in Dover                (eine Stunde Zeitverschiebung)     zu fahrende Kilometer 600 km.      

                                                                               Hier galt es London mit dem Themsetunnel zu umfahren.

23:00 Uhr Ankunft in Heysham                            unserem Fährhafen.

02:00 Uhr Abfahrt der Fähre

05:00 Uhr Ankunft der Fähre                                in Douglas

08:00 Uhr einchecken                                           auf dem Campsite.        

                             

Gesamte Dauer der Reise 26,5 Stunden und ca. 1000 km.

 

Mittwoch 23. Mai 2012, - Der Tag der Abfahrt!

Pünktlich um 4:00 Uhr aufstehen

Das letzte mal duschen, ohne das man sich davor hüten muss a) mit den Sachen den Boden zu berühren oder b) mit irgendwelchen Körperteilen die Duschkabine…        

 

                Alles Eingepackt?

 

Nochmal überlegen, habe ich alles, kann was hierbleiben, wo war eigentlich die kleine Taschenlampe und das große Taschenmesser? Ist Simon eigentlich schon da? Tatsächlich, also Sachen raus und ab in Betty.

Thomas, Thomas und Rainer stehen pünktlich an den verabredeten Stellen!

Die erste Hürde ist genommen, wir sind unterwegs und das Pünktlich!

 

           

Thomas wollte als erster (durch Holland und Belgien) fahren.

 

Zunächst ging es ordentlich vorwärts, soweit das mit unserer Betty denn halt so geht.

Das Navi wurde auf Calais eingestellt. Da das Garmin über TMCPro verfügt, wurde dies benutzt.

Der Übergang von Holland nach Belgien ist nur durch den Autobahnbelag zu spüren -dafür dann aber umso heftiger. Es kann kein Zufall sein, dass in diesem so schön ausgeleuchtetem Land überall LKW Reifenkarkassen an der Seite liegen.

 

In Belgien dann die erwarteten Staus.

Garmin sagt, dass diese Staus mit über zwei Stunden Wartezeit verbunden sind, also wird die <Alternativ Route> (Stauumfahrung) aktiviert. Bei Garmin empfiehlt es sich grundsätzlich, die Umfahrungen abzuschalten, sonst schickt einen das Ding bei jeder roten Ampel durch die Karpaten.

Durch die Vorstädte von Antwerpen zogen wir nun im Stopp and Go durchs Ländle. So richtig schöne Ecken haben wir hier nicht gefunden. Gibt es aber bestimmt ?!

Kann aber auch an uns gelegen haben?

Nur unser Zeitplan, ja der litt ordentlich unter dem Gezuppel.

Unser Fährtermin rückte immer näher, wir aber nicht vorwärts. Nach gefühlten 100 Stunden für 10 km, beim &$§%$§§&% Garmin nochmal die Stauumfahrung ausgeschaltet-  und siehe da, nur noch 2 km Stau. Also zurück auf die Bahn.

Dort angelangt, hat sich der Stau aufgelöst!

Also nichts wie durch.

Die Proteste aus den Hintergrund nach PiPi Pause wurden durch das Fahrerteam ausgeblendet, erst mal das Belgische Nadelöhr hinter sich lassen.

Als die Proteste das Ventilhämmern übertönten, konnte das Genörgel nicht länger ignoriert werden und eine Tankstelle musste herhalten.

Die Pause wurde zum Tanken und Fahrerwechsel genutzt.

 

     

Siehe da! Erste positive Bilanz, unsere Betty begnügt sich mit knapp 10 Litern.

 

Rainer hatte die (gute?) Idee, um den eingeschränkten Platzverhältnissen auf den Polstern zu entgehen,  einen Klappstuhl in den Gang zu stellen. Dies sollte sich in dem Laufe der Reise als der bequemste Stuhl in Betty erweisen.

 

  

Blick in Betty während der Fahrt.

 

Nachdem wir also Antwerpen hinter uns gelassen hatten, ging es (was Betty halt so kann) flott vorwärts.

Nach weiteren PiPi Pausen erreichten wir unser erstes Etappenziel – Calais Hafen.

 

Wir sind im Zeitplan, eine Stunde vor der Abfahrzeit!!!

 

        

Terminal Calais

Jetzt erst Einchecken und dann Tanken, soweit der Plan.

Garmin sagt: „Es sind nur 800 m Luftlinie bis zur Tanke“.

Im Terminalgebäude ist der Stenaline Schalter schnell gefunden. Dort begrüßte man uns freundlich, nur um uns wider hinauszuschicken.

Da wir ein (Online) Ticket gebucht hatten, konnten/ sollten wir direkt zum Check In. Also Leute zusammensuchen, welche sich innerhalb der 5 Minuten in alle Winde verstreut haben und ab zum Schalter.

Schnell war klar, dass wir <einmal Eingecheckt> nicht mehr heraus kommen würden.

Da eigentlich noch Tanken und Einkaufen auf dem Programm stand, wurde halt das Programm geändert. Jetzt erst mal Einchecken. Am Schalter wurden wir freudestrahlend Namentlich begrüßt. Das lag wohl weniger an unserer Prominenz denn daran, dass wir unter Angabe der Kennzeichen vorbestellt haben.

Auf die Frage, ob wir gleich Einchecken und sofort losfahren oder später die gebuchte Fähre nehmen wollten (?) wurde natürlich mit „Sofort !“ geantwortet. (In den Ticketbestimmungen wir eine späteste Anreise eine Stunde vor Abfahrt verlangt!)

Wir erhielten unsere Tickets für Hin- und Rückreise sowie einige klare Anweisungen.

Natürlich auf Ausländisch!

 

Soweit alles gut, also ab zum Zoll.

Erst der Französische, dann der Englische. Hier wurden zwar unsere Pässe begutachtet, aber die Dame entnahm der Beschriftung von Betty, dass wir unterwegs waren zur Isle of Man.

Was wiederum auf die Begeisterung der Beamtin stieß.

Nur wollten die alle von uns wissen: „Any Peds?“, wir : „No only two Thomas“ .

    Warten auf die Fähre.

 

Laut unser exakten Anweisungen wurde im Schilderwald die passende Wartereihe ausgesucht und sich brav angestellt.

Jetzt hieß es erst mal warten.

Bald kam denn auch die Fähre. Die unglaublichen Fahrzeugmassen, welche die Fähre da so ausspuckt wurden bestaunt.

Endlich bewegte sich unsere Kolonne, also Aufsatteln und Maschine Start.

Als wir an der Reihe waren, begrüßte uns eine weitere Dame der Stenaline. Aufgeregt erklärte sie uns, dass hier die falsche Reihe sei.

In der Inbrunst der Überzeugung verneinte ich dies und zeigte unsere Anweisungen vor.

Die Reihe stimmte denn auch, aber nicht hier, sondern hinter der KFZ Schlange. Also nochmal um Parken und woanders auf die Fähre. Hätten wir uns denken können, sonst wären wir das einzige Wohnmobil auf England gewesen…

Auf der Fähre das übliche Szenario. PiPi, Platz suchen, ablegen und warten. Französische Teens, wahrscheinlich im Schüleraustausch, wimmelten uns um die Beine.

 

  Rainer auf Stand By

 

Der unverzichtbare Kaffee war gut, wenn auch albern teuer.

Damit hatte ich mein erstes Spielgeld in der Tasche. Mit Teuro bezahlen und halbe Kilos zurück!

Es wurde dann noch beschlossen 2 Pakete Bier (a 24 Dosen) BUT zu kaufen, was uns 24 Pfund kostete. Da die Englischen Preise bekannt sind und die auf der Isle of Man wahrscheinlich noch darüber liegen, konnte diese angeblich steuerfreie Investition nicht soo schlecht sein.

In Folge mussten Simon und ich jetzt mit je einem Karton Bier durch die Gegend laufen.

 

 

Pünktlich erreichen wir den Zielhafen in Dover.                                  

Wir haben es geschafft, wir sind in England.

Langsam fällt die Anspannung und uns wird bewusst, wir sind tatsächlich unterwegs!    

Gestern um 9:oo Uhr blödelten wir noch herum, wo wir wohl morgen um diese Zeit sein werden.

Sehr abstrakt so was…

 

   Alles liegt im typischen Englischen Nebel.

 

 

Am Pier in Dover

 

           Kopfgesteuerter Vogel am Pier Dover

 

Es beginnt das Abenteuer Linksverkehr!

Auf dem Fährhafen ist alles durch ordentliche Pfeile gekennzeichnet, also noch ganz einfach.

Dann der laufende Verkehr.

 

Links rein ab in die Innenstadt. Der Marschbefehl: „An die nächste Fish and Chips Bude“ wird gemeldet.

Also links abbiegen, und auf den Parkplatz der Promenade.

Ein kurzer Spaziergang (ohne Chips), danach Mittagessen, vor Betty, -mit Stullen.

 

Ein erstes Inselbier rundet (für die Beifahrer) das Essen ab.

Wir werden von einem Arbeiter der gegenüberliegenden Baustelle argwöhnisch beobachtet.

 

  Marina  Dover

 

Der druckst die ganze Zeit herum, ohne uns anzusprechen. Minuten später entdeckt Simon ein Schild mit der Aufschrift „Alkoholverbot in der Öffentlichkeit“ -500 Pfund Strafe.

 

   Alkoholverbot (Hier Schild auf der Isle of Man)

 

Ob der deshalb so geguckt hat? (4 x 500 Pfund).

 

Ein Blick auf die (umgestellte) Uhr beweist, wir müssen weiter. Garmin sucht die Straße für uns aus und los.

Das erste Mal links in einen Kreisel, ist schon gewöhnungsbedürftig. Hier ist ein guter Beifahrer notwendig.

Thomas konnte so manch einen Fehler verhindern. Denn bei dem Kreisel wird nicht nur Links eingefahren, sonder auch auf der linken Spur heraus!

Nach ein paar Stunden Autofahrt ist es fast normal auf der verkehrten Seite zu fahren. Machen ja schließlich alle hier.

Als Fußgänger hingegen gewöhnt man sich nie daran. Erst nach links zu schauen -vor dem Überqueren der Straße!

 

Zurück auf der Autobahn.

Immer der Straße nach.

Ereignislos zog sich das Band der Autobahn unter uns durch. (Was bei einem über 20 Jahre altem Reisemobil durchaus positiv gemeint ist!).

Unsere Betty klappert munter vor sich hin, während die Stunden vergingen.

Unterbrochen nur gelegentlich von einem „Und Dann?“ oder „PiPi Pause!“.

 

Erwähnenswert ist die schöne Landschaft durch welche uns unser Weg führte.

 

Dazugelernt haben wir auch weiterhin im Umgang mit dem Garmin. Entweder man schaltet es aus, oder hört auf Steffi.

Thomas versuchte das Navi auszutricksen um den Themsetunnel zu umfahren. Kurz gesagt, das Navi hat gewonnen!

Allerdings war hier unser Kartenmaterial, gestiftet von ADAC ( Auto Darf Alles Club), etwas dürftig. Können die sich eigentlich sparen. Entweder richtige Karten oder keine! Das kostenlose Gelumpe (besser: Beitragsfinazierte) können sie behalten.

Der Tunnel kostet übrigens nur ein Pfund. Eine Umfahrung lohnt also nicht wirklich.

Wir verloren allerdings eine weitere Stunde durch das Rumgegurke. Da aber 10 Stunden für 600 km zur Verfügung stehen, sollte es kein Problem sein.

 

Dann meldet sich Garmin: „Schwere Verkehrsbehinderung voraus“ Dauer 3,5 Stunden.

Das war es dann wohl!

Noch über 400 km und <nur> noch sechs Stunden.

Da wir an reiner Fahrzeit      (mit 1h für Antwerpen) von Emmerich bis Calais 6 Stunden ( 401 km) benötigen,  können wir uns mit  Betty eine Verzögerung von einigen Stunden nicht erlauben.

Dementsprechend drängte der Navigator auf kürzere Pausen und längere Fahrzeiten.

 

   Immer dasselbe Bild

Glücklicherweise löste sich der Stau irgendwann auf und es konnte bis Heyesham durchgefahren werden. Nachdem wir dann nach einigem Suchen den richtigen Fähranleger gefunden hatten, konnten wir beruhigt auf die Fähre warten.

Ein obligatorischer Kaffee beruhigte Nerven und erleichterte den Geldbeutel.

 

Donnerstag 24.Mai 2012, Ankunft auf der Isle of Man

 

 Der Fährhafen von Heysham ist pünktlich erreicht.                         

Irgendwann in der Nacht konnten wir aufsatteln und in die Fähre einfahren.

Erst wollte die Fähre nicht ablegen, denn es mussten die verschiedenen Rennteams mit an Bord.

Hier konnte man beobachten wie die Teams mit ihren überlangen Wohnmobilen rückwärts die Rampe hoch, auf die Fähre sollten.

Spitzenreiter war das Dunlopteam mit einem Mobil in Busgröße und Wohnwagen daran.

Der war so groß, dass er nicht durch die PKW- Durchfahrt passte, sondern über den LKW Terminal musste.

Das Gerät dann rückwärts, mit Anhänger, über ein steile Rampe, in die volle Fähre.

Ging völlig problemlos, kann halt fahren, der Mann.

 

Für die Nacht fanden wir dann in einem Kasino Unterschlupf. Im Fernsehen liefen „Drei Musketiere“  in alt, laut und albern.

Man war das Saukalt!

TIPP:  Nehmt Euch warme Kleidung mit auf die Faehre.

Selten so gefroren wir hier!!!

Eine Kabine dagegen ist nicht notwendig, irgendwo findet sich ein Platz.

 

  Pause

Im Faehrhafen Heysham.

 

    Fähre

Gegen 5:30 Uhr dann Sonnenaufgang.

 

Um 6:00 Uhr tauchte die Isle of Man im Nebel auf.

Schöne Sache so was, der im Nebel verhangene (uns noch unvertraute) Anblick der Isle of Man in welche wir nun eintauchten.

                Isle of Man taucht im Nebel auf

 

Ankunft im Morgengrauen

Um 6:30 Uhr waren wir zum ersten Mal in unserem Leben auf der Isle of Man.

Das hatten wir geschafft.

 

Navi an und ab zur Campsite.

Das Navi suchte sich (wie üblich) die <schnellste> Straße aus.

Das hieß in diesem Fall: Einspurig quer durch die Berge (und ich meine richtige Berge nicht das was der Niederrheiner dazu sagt).

Betty war auch hier eine Burg (und genauso schnell)! Der Sechszylinder dampfte in kleiner Marschfahrt klappernd die Berge hoch.

Trotz Müdigkeit und tagelanger Fahrt konnte der Anblick der Landschaft uns fünf eher technisch orientierten Männern, das eine oder andere „ Nicht schlecht“ oder „Passt schon“ entlocken.

 

  

Der Weg ist das Ziel.

 Der Campsite war leicht zu finden.

Als einziges Highlight war hier allerdings ein VW Bus T2 zu entdecken.

 

    

Gut,- wir wussten vorher, dass es sich um ein Fußballfeld handelte, aber irgendwie waren wir doch enttäuscht.

Da es erst gegen 7:30 Uhr in der Früh war, konnten problemlos andere Plätze gesucht werden.

 

Direkt die nächste Campsite war ein Volltreffer.

Wir waren angekommen!

 

Ein Frühstück auf den bereitgestellten Bänken, mit unseren restlichen mitgebrachten Lebensmitteln und dann ab zum Strand.

                  

Begutachtung unserer Campsite: So kann das Leben auch sein.

 

Gegen 9:00 Uhr öffnete dann die Rezeption und Dank der „Vorsaison“ konnten wir ohne Anmeldung bleiben.

Allerding nur mit dem Versprechen, vor dem Wochenende, zu dem Beginn der Hauptrennen den Platz zu räumen.

 

  Basislager               

  

                  Rainer in (gestellter) Pose

Da unsere Fähre am Sonntag um 8:00 Uhr ging, war dies ein leichtes für uns. Nach dem Aufbauen unseres Basislagers konnten Pläne geschmiedet werden.

Ich persönlich wollte erst mal kein Auto fahren, sondern die Umgebung unserer Basis zu Fuß erkunden.       

 

            Erkundungsgang

 

Nach einigem Genöle schloss sich das restliche Team an. Erst in das Städtchen, wo Lebensmittel erworben wurden und dann an den Strand.

 

            

 Umgebung der Camp Site   -mit Blick auf Kirk Michael

 

   Angespülter Hai am Strand

 

    Strand

 

Wir mussten noch die Rennen der nächsten Tage auskundschaften und Pläne wälzen, wie man denn dort hinkommt. Glücklicherweise konnte dem Reiseführer entnommen werden, wo sich der Classic Cours befindet.

Hier war dann auch ausführlich beschrieben, dass die Classic VOR den eigentlichen Trainings in der Früh stattfinden. Von der Fähre hatten wir einen Flyer mit den unterschiedlichen Events. Ein Programmheft ist mit 4 Pfund erheblich zu teuer.

Leider fingen die Rennen schon um 6:00 Uhr pm in der Früh statt.

 

           Angekommen

 

Der Nachmittag verging mit einer kleinen Wanderung den Strand entlang und am Nationaltrust Way ( einer alten Bahnlinie) zurück.

Bemerkenswert ist hier die <Greenway Roads vor Motorcyclists>, ein zugewachsener Weg für Crossmaschinen!

Des Abends sind wir nochmal zum Sonnenuntergang an den Strand. Mit dem einen oder anderen geistigen Getränk fand unser erster Abend auf der Insel sein Ende.

 

 

 

  Englische Brücke    

        Rennstrecke

 

   Sonnenuntergang              

Strand von St Michael

Irgendein superwichtiger Film wurde hier gedreht!

 

 

 Manxx Katze   

Durch einen Gendefekt haben die Manxx Katzen keinen Schwanz!!!

 

 

                   Motorradstraße                 

      Noch`n Bus: T 1

    

 

                                                        

Freitag 25. Mai 2012, der Tag der Classic Trainings

Also Aufstehen um 5:00 Uhr, duschen (ohne die Wände oder den Boden zu berühren!) kleines Frühstück und los.

Casteltown war schnell gefunden, ebenso die Rennstrecke.

Nur war hier noch nichts los!

Mal nachgefragt und dann ab in das Fahrerlager.

Hier konnte man so mach altes Schätzchen bewundern.

Nur die ruhige Stimmung des gerade zum Leben erwachenden Lagers, lies auf eine ausgesprochene Routine der Fahrer schließen.

Manch ein Fahrer ist so lange dabei, die haben Ihr Gefährt damals neu gekauft...  

 

                                                         

     Blick auf die Rennböcke im Fahrerlager

 

Soweit ja alles ganz nett, aber wo sind denn die Rennen?

Mal fragen (schon wider)!  

Gut jetzt wissen wir auch den Unterschied von am und pm.

Zivilisierte Völker benutzen ja auch ein 24 Stunden System. Nur die Inselbewohner haben noch primitive 12 Stunden Rhythmen. Können wohl auch nicht weiter zählen als bis ein Dutzend!!! 

Mit der geschenkten Zeit, es war ja auch erst halb zehn, konnten wir Frühstück kaufen und auf einem Parkplatz vor Betty, aber mit Tisch und Stühlen frühstücken.

So was hat echt Stiel.

Im Anschluss das wirklich nette Casteltown besichtigt.

 

 

 Marina in Castel Town.

 

  

 

 Marina Casteltown

Nach gemeinsamem Brainstorming beschlossen wir, uns Douglas anzusehen.

Thomas muss unbedingt ein T- Shirt mit drei Beinen darauf haben.

Sonst wird er nie wieder GLÜCKLICH in seinem Leben. Das wiederum Allerdings…

 

Garmin und der Navigator überwanden auch diese Herausforderung. Von einem Parkplatz, auf welchen unsere Betty seltsam fehl am Platze wirkte, begann die Eroberung der Insel- Hauptstadt.

Unsere ersten Eindrücke bewahrheiteten sich. Sonne, Strand, Meer, Promenade mit protzigen Villen. -Nizza ist definitiv nicht schöner.

 

Als dann erst noch ein Andenkenladen gesichtet wurde, konnte dem Thomas seine Laune kaum noch steigen. (Eventuell nur durch ein Rennen was denn auch mal stattfindet?) 

Mit den lebensnotwendigen Einkäufen versehen, welche nun präsentiert und verglichen wurden, begutachteten wir den Rest der Stadt. 

               

  Das ist endlich eine ordentliche Sandburg

 

  Thomas: Immer einen mehr

 

Nach erfolgreicher Besichtigung von Douglas zwang uns Rainer zu unserem Glück.

Mit außerordentlichem Geschick gelang es dem Navigator, selbst das entlegenste Ziel der Insel sicher anzusteuern.

Das Great Laxey Wheel.

 

 

 

 

  Hier noch das „kleine“ Wheel.

 

   

Das „Team“ der Isle of Man Tour, ohne Fotograf (Photograph).

Mit einigem Suchen und Nachfragen (!) konnten wir das kleine Rad finden. Nachdem man weiß wo es ist, ist es auch nicht zu übersehen…                

 

Sehr beeindruckt vor der einfachen, aber handwerklich guten Umsetzung, bestaunten wir das <Kleine Rad>.

Erstaunlich, mit wie wenig Wasser hier ein  meterhohes, funktionierendes Wasserrad angetrieben wird. Da kennen wir ein anderes Beispiel.

 

In der hochsommerlichen Hitze schleppten wir uns den Weg hoch zum Great Laxey Wheel.

Unterwegs waren mal wieder irgendwelche T 1,2,3 ? zu bewundern.

Scheint hier ein Nest zu geben für die Dinger?!

 

    T1,2,3 ???

 

 

Für ein phantasievollen Eintrittspreis kann man das Wheel von Innen besichtigen. 

Wir verzichteten hier auf das Stück der Englischen Geschichte, welches doch nur weiteres Treppensteigen bedeutet hätte.

Bei den Temperaturen nicht wirklich erstrebenswert.

 

Die Technik allerdings ist überzeugend. Mit einem mehreren hundert Meter langem Pleul werden Pumpen zur Wasserhaltung der Mine angetrieben.

 

 

Geschafft: Das Great Laxey Wheel ist gefunden!

Die Mittagpause findet nach der vorzüglichen  Navigation auf der Camp Site satt.

Dann der neue Versuch, ab zum Classic Court.

Schnell ist ein guter Parkplatz auf einem Sportplatz direkt an der Strecke gefunden. Hier stehen bereits einige Camper, zu welchen wir uns dazu stellen.

Eine kurze Schrecksekunde bei der Einfahrt, -> das Tor fällt zu.

Unser Fahrer (Thomas) ist jedoch auf Zack, bzw. auf der Bremse. So wird Betty mit einem „sanften“ Nicken zum Halten gebracht und vor einer Beule bewahrt.

 

  Schattenspiele

 

Man achte auch auf die unterhaltsamen Zacken der Mauerkrone!

 

    

 

    Die Classic Beiwagenrennen

Immer in Tuchfühlung mit der Mauer.

 

Auf dem Standplatz angekommen sind wir unsicher ob und zu welchem Preis wir hier stehen dürfen.

Richtig; kaum haben wir uns aufgebaut, mit Stühlen, Snack und geistigen Getränken, kommt ein wichtiger Mensch zielstrebig auf uns zu.

Diese Menschin wollte allerdings nur das schon erwähnte überteuerte Programmheft an uns abtreten, welches wir standhaft verneinten.

Kurze Zeit später tauchte der nächste Wichtigtuer auf. Dieser wies sich als <keine Ahnung was> aus und fragte ob wir denn übernachten wollten.

Als wir dies unter Hinweiß auf unseren Campingplatz verneinten, bedauerte er dies kurz und teilte uns mit, wo denn der Schlüssel für das WC läge, sollten wir es uns anders überlegen.

 

In Analogi zu unserem Emmericher Platzwart fällt es mir schwer zu glauben, dass wir mit unserem schweren Fahrzeug kostenlos auf seinen heiligen Rasen gedurft hätten, auch wenn hier dreimal ein Rennen stattfindet.

 

Die Rennen selber sind erst nicht so spannend, da wir weder wissen,  wer fährt, noch warum oder welche Größe. Schnell ergeben sich Zusammenhänge.

Gelbe Hemden, so entnehmen wir dem Reiseführer, stehen für Anfänger. Diese müßen Leibchen tragen, um sich als eben solche auszuweisen.

Zur Erinnenrung: Eine Runde beträgt ca. 63 km. Diese ist in einer Zeit unter 23 Minuten zu fahren, sonst erhält man keine Starterlaubnis.

 

Eine jede Gruppe darf eine Proberunde fahren, welche von einem Ordner begleitet wird.

Danach sind die eigentlichen Rennen. Heute stehen die Vorläufe an. Hier gibt es die üblichen Unterteilungen in Zylinderzahl, Hubraum, Alter etc. .

 

Unser Standort ist gut gewählt. Der ca. 6 km lange Classic Court  führt kurz vor unserem Lager durch ein Waldstück. Hier kann aufgrund der Strecke und Lichtverhältnisse nicht voll gefahren werden. Dies ist erstmalig bei uns möglich.

Wir können in eine langgestreckte Linkskurve einsehen, welche in einer 90° Rechtskurve endet, kurz vor dem Zieleinlauf.

Nach dem Motto <wer später bremst ist länger schnell> knattern die Oldies mit ohrenbetäubenden Getöse an uns vorbei.

Das unsere Linkskurve von einer massiven Mauer eingegrenzt wird, scheinen diese Helden auszublenden.

 

Um die Eintönigkeit der Mauer zu durchbrechen, sind auf der Mauerkrone die Steine kreativ im Zackenmuster verlegt. Damit auch wirklich keine Langeweile aufkommt, haben sich die Errichter der Mauer noch etwas einfallen lassen.

Ein lustiger Mauervorsprung welcher in die Rennstrecke hineinragt.

Um der Sicherheit zu genügen, wurde dieser aber mit weißer Farbe kenntlich gemacht. Das sollte aber nun wirklich genügen, ist ja kein Kindergeburtstag hier.

Beim Versuch die Moppets zu photographieren entstanden jede Menge hübsche Bilder der leeren Strasse.

 

Die Rennen.

Folgerichtig knallte es denn auch!

Der Fahrer schnitt falsch und raste auf die Mauer zu.

Mit einer Ausgleichbewegung steuerte er an der Mauer vorbei.

Dadurch trieb ihn die Maschine in eine aufrechte Position und er konnte seinen Kurvenradius nicht beibehalten.

Derart aus der Kurve getragen, schlingerte er den gegenüberliegenden Bordstein hoch und touchierte die mit blau-grünen  Strohballen gesicherte Wand.

Die Plasikteile flogen nur so davon.

Mit eiernden Vorderreifen ging der Höllenritt weiter.

Hier bewieß sich das ganze Können der alten Hasen.

Dieser fing die Maschine ab und verschwand am Gashahn drehend aus unserem Blickfeld.

 

Wahrscheinlich hatte der sich nur geärgert, dass er ein wenig Zeit verloren hat. Sollte mir das je passieren, würde ich nach der frischen Unterhose  augenblicklich das Rauchen anfangen…

 

Nach dieser Erfahrung blieb mir noch des öfteren das Herz stehen, bei der Beobachtung der Fahrer.

Man konnte bald genau erkennen, an der Position wie die Fahrer die Kurve angingen, ob es an der Mauer knapp wird oder nicht.

Die meisten korrigierten dann ihren Kurs durch das  Neigen des Kopfes oder das Eindrehen der Schulter !

 

Das ist auf Dauer nix für meine Nerven. Andere Leute haben Krebs und die hier…

 

Nach dem Ende der Rennen fuhren wir bewußt langsam und vorsichtig in unser Basislager zurück.

 

Abends am Basislager angekommen, erwartete uns eine unangenehme Überraschung.

Es ist ein starker Wind aufgezogen, welcher unser Lager großzügig in der Landschaft verteilt hat.

Die Klamotten schnell zusammengesucht und den LT als Windbreaker vor die Zelte gestellt.

 

Heute wurden die Getränke innerhalb des Campers verteilt.

Die Nacht verlief entsprechend des Windes und je nach persönlicher Einstellung und Material. Thomas riss die eine oder andere Naht am Zelt und Rainer scheint überhaubt nicht geschlafen zu haben.

Bei mir kam das Zelt ein, zwei mal zum Kuscheln herunter, richtete sich dann aber selbstständig wider auf. Insgesamt scheine ich durchgeschlafen zu haben.

 Betty war abermals eine Burg, bzw. hier eher eine Schutzmauer! 

 

  

Der Morgen danach

 

 

 

Samstag den 26. Mai 2012 Der Tag der Rennen

 

Heute humanes Aufstehen um 9:00 Uhr. Gemeinsames Frühstück mit den Resten des gestrigen Einkaufs.

 

Dem allgemeinen Wunsch wurde Rechnung getragen und das Fahrerlager in Douglas sollte aufgesucht werden.

Dies war jetzt mal einfach gesagt. Ohne Adresse, nur mit der Beschreibung unseres Platznachbarn ( dem CX Fahrer) versehen, begaben wir uns auf nach Douglas.

Hier ist von einem Fahrerlager weit und breit nichts zu sehen.

 

Nach einer aussergewöhnlich herausragenden Leistung des Navigators konnte das Lager dann doch zufällig gefunden werden.

Von Diesem wurden wir dann alle unsere Erwartungen erfüllt. Von den Rennmaschinen welche zum Anfassen in den Zelten stehen , bis hin zu den Dreirädern.

Die sogenannten Beiwagen haben aber so gar nix mit den herkömmlichen Motorradhindernissen zu tun. Dies sind Rennwagen wo ein Rad fehlt!

Von imposanten Wohnmobilen, welche fahrbaren Häusern gleichen, bis zu den Zelten der Privatfahrer ist alles vertreten was der Campingmarkt so hergibt.  

 

 

    Rennwagen mit drei Rädern

 

                Das ist mal ein Camper

 

Hier trafen wir auch unsere „Bekannten“ von der Fähre wider, das Dunlopteam. Aus ihrem gelben Auflieger boten sie Reifen/ -Service an.

Selbst für unseren Thomas konnte ein passendes Gefährt ausfindig gemacht werden. Gemeint sind nicht die Zweiräder mit dem stolzen Norton Aufklebern, sonder eher die Velofits.

 

 

Norton

 

 

   Alte Bekannte (von der Fähre)

 

 

  Dem Thomas sein Traum

 

 

     Thomas Realität

 

 

 

    Betty II

 

Nach der Besichtigung des Fahrerlagers konnten die lebensnotwendigen Andenkenläden weiter durchforstet werden.

Mit den üblichen „Ich war hier“ Utensilien ausgestattet, konnte unsere Mannschaft nun beruhigt Betty aufsuchen.

Seit diesem Besuch trage ich nun Tag und Nacht eine grüne Trainingsjacke!

 

Da noch etwas Zeit bis zum Road Close war, wurde beschlossen diese sinnvoll mit Einkaufen zu Verbringen.

 

In dem uns nun gut bekannten Casteltown konnte schnell ein Parkplatz ausfindig gemacht werden. Der notwendige Spaziergang zu den Einkaufsläden hängt mit Bettys größe bzw. den zu kleinen Gassen der Manxxstädte ab.

 

Der übliche Versuch des gemeinsamen Einkaufs wurde um die jeweiligen individuellen Bedürfnisse ergänzt.

Nachdem wir unsere Schätze bei Betty deponiert hatten, machten wir uns auf die Suche nach einem geeigneten Parkplatz außerhalb der Road Closes.

Diese sind im (kostenpflichtigen) Programmheft beschrieben, aber wir hatten ja unseren Flyer von der Fähre.

 

Zurück in Casteltown sind alle Parkplätze voll.

 

 

 

    Wechsel der Standplatzes  mit Inselbahn

 

Man kann sich innerhalb der gesperrten Straßen, oder dementsprechend außerhalb positionieren.

Der Kurs ist logischerweise Ringförmig.

Nach dem Road Close ist das Betreten oder gar das Befahren der Strassen nicht mehr möglich.

Innerhalb/ ausserhalb des Rings ist ein benutzen der Straßen normal möglich.

Aus diesem Grund sollte ein Stellplatz gut gewählt sein. Sonst muss man  halt mal warten,  bis man zurück nach Hause kann.

 

Unser Parkplatz sollte also für Betty geeignet, in der Nähe der Rennen, sicher und kostenlos sein. Dazu sind wir mit unserem Camper in die Seitenstraßen dem  Hinweisen unseres Navis gefolgt.

 

Der einzige freie Parkplatz befand sich vor einem Privathaus.

Dies war uns nicht so ganz geheuer. Kurz beim Nachbarn nachgefragt, welcher gerade an seinem Mopped schraubte, überlegte dieser nicht lang, griff zum Telefon um einen geeigneten Parkplatz für uns zu organisieren!

 

In der BRD ist das jetzt nicht gerade üblich…       Ein Ergebnis kam übrigens nicht dabei heraus.

 

So wurde denn den Anweisungen des Navigators gefolgt, welcher ein weiteres Parkplatzschild entdeckt hatte.

Nur um dann eine gefühlte Stunde später an denselben Parkplatz zu stehen, von welchen wir zum Einkauf aus aufgebrochen waren!

 

Zu Fuß machten wir uns nun zu den Classic Rennen auf.

Heute waren die Einzylinder Maschinen dran.

Unser Standort war gegenüber dem Gestrigen -jetzt vom Feld aus.

Dazu musste ein Feld und mehrere Mauern (auch die in den Herzen der Mitarbeiter) überwunden werden.

Aus dieser Perspektive war unserem Mauervorsprung aber keine Dramatik abzugewinnen. Auch hier ist halt alles eine Sache des Standpunktes.

 

Und eben diesen Verlagerten wir nun laufend. Der Strecke folgend bis zum Ziel und zurück.

 

Da wir noch immer keine Entsprechung unseres eigentlichen Marschbefehls hatten (Fish and Chips), sollte diesem an einer der  Buden nun Abhilfe geleistet werden.

Dank der fehlenden Mitarbeit der Inselbevölkerung konnte der Befehl abermals nicht umgesetzt werden.

Da es eben dies nicht zu kaufen gab. Simon orderte in seiner Not denn einen Hot Dog. Worauf Thomas mit der nächst größeren Bestellung einen Burger erwarb. Nur mit Mühe konnte ich diese mit einem Cheeseburger noch toppen!

Geschmacklich allerdings ein high light. Können sich die Franzosen mal was abgucken…

 

    

Die Rennen beginnen

 

Die Rennen waren sehr dramatisch, was die Lautstärke, den Geruch und die Geschwindigkeiten anbelangt. Thomas konnte vor lauter Aufregung nur noch unartikulierte Laute von sich geben und dabei unbestimmte Gesten mit seinen seitlich am Körper angewachsenen Extremitäten vollziehen.

Simon hingegen erlag dem Leistungsdruck. Nachdem er nun tagelang verzweifelt versuchte, den Motorradrennen etwas abzugewinnen, gab er dies am heutigen Tage auf und sich einem Sonnenbad hin.

 

Gewonnen hat übrigens Rainers Favorit, ein grauhaariger Herr mit Halbschalenhelm, und der Nummer 76.

Dieser Herr traegt seit Jahren die jeweilige Startnummer mit seinem Alter an der Muetze.

 

 

Besucher: 30.000 Motorradfahrer und Simon

 

Auch bei den Classic waren die dreirädrigen Rennwagen mit von der Partie.

Vor dem Zieleinlauf befindet sich eine 90° Kurve.

 

Mit Blick auf diese Kurve wurden weitere Rennen bestaunt, bis man sich,  nach dem Abschluss der Rennen, zurück zum Basislager aufmachte.

Auch hier sind auf die Road Closes zu achten, denn unsere Rückreise verläuft zu großen Teilen auf der Rennstrecke (der grossen Rennstrecke).

 

 

Zieleinfahrt

 

Im Basislager gab man sich dem Müßiggang hin. I

ch sprintete noch schnell zum Post Office um die lebensnotwendigen Ansichtskarten ab zu schicken.

In den letzten Sekunden vor dem Close gelang mir die Rückkehr.

 

Nachdem unsere müden Reisenden sich zum Aufbruch motiviert hatten, machten wir uns mit dem einen oder anderen geistigen Getränk versehen, abermals auf ins „Städtchen“.

   

Der Weg zur Rennstrecke

Unterwegs waren bereits die bestialischen Motorengräusche der Rennteilnehmer zu vernehmen.

Von unserer Campsite in St Michael war die Rennstrecke fußläufig zu erreichen.

Der erste Standplatz war eher Bescheiden.

Von rein willkürlich abgesperrten Straßen konnte auf die Rennstrecke ein Blick geworfen werden.

 

Diese ist eine normale Straße auf welcher wir vor kurzem ja selbst gefahren sind. Man kann auf der gesamten Länge der Strecke Standplätze wählen. 

 

Ein wenig weiter im Dorf fanden wir denn auch einen geeigneten Platz. Beruhigt durch die professionelle Sicherung der Zuschauer und der Rennstrecke harrten wir gespannt der Dinge welche da nun kommen sollten.

 

Eine Absicherung bestand aus einem mit Stroh gefülltem Kopfkissen, welches vor ein massives Treppengeländer aus Metall gebunden wurde.

 

  

Professionelle Absicherung der Rennstrecke

 

Die Zuschauer wurden durch Trenngitter von der Rennstrecke ferngehalten. Ein solches Gitter verabschiedete sich auch folgerichtig, auf der gegenüberliegenden Straßenseite, in  Folge eines leichten Windstoßes.

Mit einem ohrenbetäubenden Gedonner meldete sich ein Motorrad an.

Von unserer Position (zur Erinnerung, innerhalb einer geschlossenen Ortschaft mit massiven Gebäuden und zahlreichen Straßeneinbauten) konnten wir  rund 120 m weit sehen.

Es tauchte ein Rudel Maschinen auf, welche von einem Ordner mühsam gebändigt wurden. Nach einigen Sekunden war der Spuk vorbei, nur um ein ungläubig staunendes Publikum zurück zu lassen. Wir stellten uns die Frage nach der

Geschwindigkeit.

 

Schätzungen aufgrund der Entfernung (Mittelstreifen gezählt) und der Zeit welche die Motorräder von der Sichtachse bis zu unserem Standort benötigten ( 21, 2…) vorbei!

Es konnte eine Geschwindigkeit von 120 m in 1,7 Sec ermittelt werden. (Viel Spaß bei dem Ausrechnen).

 

   Engländer...

 

Dann passierte es.

 

Ein Riesenschreck!

Nachdem ich mein geistiges Getränk ordnungsgemäß geleert hatte, stellte ich die Dose am Boden ab. Um versehentliches Umtreten zu verhindern, wurde die Dose sicher hinter der Absperrung deponiert.

 

Ein Windstoß.

Ein Poltern.

Die Dose rollte in Zeitlupe unter der Absperrung hinduch,  auf die Rennstrecke.

Ein Aufstöhnen, der Ruf „ Wer war das ?! “, Hilflosigkeit,  -was tun ?

 

Simon, ein Mann der wenigen Worte, sprang unter Missachtung seiner persönlichen Sicherheit, über die Absperrung, griff sich die Dose und hechtete zurück!

Allgemeine Erleichterung, dann die ersten Sprüche.

 

Gut.- alles in allem hat die Aktion nur ein paar Sekunden gedauert und wenn Motorräder gekommen wären, hätte man die Kilometer vorher gehört aber Simon, unser Held hat gehandelt, wo alle Anderen nur rumstanden!

 

Die Rennstrecke:  Absperrgitter ist vom Wind umgepustet worden.

 

Nach den Motorrädern nun die Dreiräder. Was eben schon schnell war, wurde nun (zumindest optisch) noch getoppt.

Was die Dinger am Gas hängen!

Der Beifahrer in der Kurve mit dem Arsch am Boden, Sekunden später bei vollem Speed auf der ca. 1m² großen Plattform auf den Bauch geschmissen und mit Beinen, welche noch vor dem Knie über dem Asphalt baumeln, auf der Plattform hingelegt.

 

Wer mal mit einem Kabrio, in einer geschlossenen Ortschaft, ca. 300 km/h gefahren ist und dabei auf der Motorhaube getanzt hat, weiß ungefähr was ich meine.

 

Vorsichtshalber verlagerte Rainer seinen Beobachtungsposten hinter eine Hausecke. - Man kann ja nie wissen.

 

Über die Ereignisse und den Mut/ Dummheit der Fahrer diskutierend, ging auch dieser Abend dem Ende zu.

 

 

Mit einem Sonnenuntergang über dem Meer endete mein letzter Abend auf der Insel.

 

    Bild Ein letzter Abend

 

 

Sonntag 27. Mai 2012, Der Tag der Abreise

 

Aufstehen um 6:00 Uhr. Es gilt die Fähre zu erreichen.

Das letzte Mal duschen (ohne Wände und Boden…). Frühstück, Packen und los.

 

Als wir die Campsite verlassen, kommen uns vollgepackte Rennmaschinen entgegen.

Die wehmütige Erinnerung der eigenen Anreise ist nah.

 

Das Basislager wird beräumt.

Wir nehmen den uns bekannten Pfad über die Rennstrecke.

Es wird noch gefaxt welch professionelle Absperrung hier doch installiert ist, da kommt uns denn tatsächlich eine 1200 GS auf unserer Seite entgegen.

Der kann gerade noch seine Karre herumreißen und ausweichen.

Das wäre es ja gerade noch gewesen!

Konnte wahrscheinlich vor Aufregung nicht mehr richtig denken, das erste Mal über 100km/h - ist ja auch aufregend für BWM Fahrer!!!

 

 

Rechtzeitig in Douglas, erfolgt der Check In im Fährhafen.

In der nun von uns gewohnt unspektakulären Art und Weise.

 

Auf dem Fährgelände konnte noch ein Kaffee erworben werden, um die Wartezeit zu verkürzen.

Hier fiel mir erstmalig auf, dass mache der halben Kilo Münzen Prägungen der Isle of Man hatten, z.B. drei Beine oder Motorräder. Dies veranlasste eine sofortige Untersuchung aller uns zur Verfügung stehender Geldscheinen und Münzen.

Denn eine solche Münze wollte gern ein Jeder als Andenken mitnehmen.

Auf meine höfliche Frage,  im Andenkenladen, in Verbindung mit dem Kauf eines Kaugummis, brachte mir weitere Münzen ein, so dass nun alle Mitglieder unserer Reisegruppe mit einer Münze ausgestattet werden konnten.

 

 

Letzte Blicke auf Douglas

 

Bei allerbestem Wetter legte die Fähre ab und unsere Blicke folgten der Insel wehmütig. „Das haben wir getan und es kann Dir keiner mehr nehmen“ waren die tröstenden Worte meiner Gefährten, als ich weinend an Bord zusammenbrach. Um nicht über Bord zu springen um schwimmend zurückzukehren, musste man mich gewaltsam unter Deck bringen…

Nachdem ich mein Fassung (nach außen hin) widergewonnen hatte, beobachtete ich einen Matrosen, welcher eine Positionslampe außerhalb der Reling montieren wollte. Nachdem ich mir das Schauspiel ein wenig beguckt hatte, ging ich Ihm zur Hand. Dankbar wurde die Hilfe entgegengenommen. Allein ist eine solche Operation gar nicht möglich gewesen. Hätte eventuell doch mal abwarten sollen, wie er das denn so gemacht hätte?!

 

Mit einem Kaffee in der Fähr- Kantine konnte ich die Gelegenheit nutzen, auch diese Dame um Münzen mit dem Aufdruck der Insel zu bitten.

Begeistert stürzte sie sich auf diese Aufgabe und durchsuchte sämtliche 50 Cent Münzen ihrer Kassen.

Dies brachte weitere Münzen und eine ausführliche Erklärung dieser in unseren Besitz.

 

Zurück in England: Navi programmieren und dem Klappern und Sirren von Bettys Sechszylinder lauschend, immer geradeaus.

 

Gelegentlich unterbrochen von den bekannten PiPi Pausen, Tankstopps oder Fahrerwechseln. Wie schon erwähnt, ist  bei unserem betagten Reisegefährten eine ereignislose Reise durchaus positiv zu sehen.

Erwähnenswert ist hier lediglich eine Essenspause in einem wahren Fresstempel an der Autobahn.

 

  

Tanken                                

 

Dies ist nicht einfach eine Raststätte, sondern eine Aufreihung von Ständen aller mir bekannten (und unbekannten) Fast Food Ketten, unter einen tempelähnlichen Hallendach (daher wohl auch  der Begriff Fresstempel)?!

 

 

 

 

 Blick aus Fähre aus die Felsen von Dover

 

Als Reiseziel des heutigen Tages hatte man sich auf Brighton geeinigt. Welches wir in den Abendstunden denn auch erreichten. Im Navi den Camping Site eingeben und hin.

 

Hier überraschten uns die Engländer erstmalig unangenehm. Die Dame wollte uns auf vier Site verteilen und damit einen Endpreis von 70 Pfund (für eine Nacht) ergattern.

Dies lehnten wir dankend ab.

 

 

Auf der Suche nach einer Übernachtungsmöglichkeit, fragte Simon einen Taxifahrer.

Statt einer Antwort setzte sich dieser kurzerhand in sein Gefährt und fuhr uns die nicht gerade kurze Strecke zur Camp Site voraus. Mit einem kurzem Winken entschwand er unseren Blicken.

Schade nur, dass es der Platz war, den wir bereits kannten.

 

Nach Navi befand sich der nächste Platz ca. 30 km weiter die Küste hinab. Also los.

Unterwegs waren Hinweisschilder auf andere Campingplätze zu sehen, welche aber entweder nicht aufzufinden waren oder keine alleinreisenden Männer wollten.

 

Da es mittlerweile gegen 23:00 Uhr war, wollten wir den letzten Versuch mit dem Navi abwarten und uns sonst auf den Fährhafen bei Hastings stellen.

Hier stehen des Öfteren Fahrzeuge herum, welche auf den Fährtermin warten und man kann an solchen Plätzen unauffällig "schwarz" Campen.

 

Tatsächlich fanden wir bald ein Hinweisschild auf den Campingplatz. Dem Schild und Garmin folgend, fuhren wir in einen stockdunklen englischen Wald auf einer einspurigen Straße.

Gefunden haben wir nichts!

 

Zurück auf der „Hauptstraße“ erneut ein Schild.

Man wagte einen letzten Versuch.

 

Rainer, unser unermüdlicher Fahrer, hatte seine Durchschnittsgeschwindigkeit Betty und Ihren Lichtverhältnissen angepasst.

Ich sag mal so, eine Kerze hat  mehr Licht als unser Scheinwerfer.

Die Schlange hinter unserem Camper (ca. 20 Autos) kann man im Dunkeln eh  nicht sehen. 

 

 

 

 

Abendstimmung:      auf der Suche nach der Camp Site

 

Dann taucht völlig unvermutet (aber erwartet) ein Campingplatz vor uns auf. Es ist nach 23:30 Uhr.

Mit verhaltenem Schwung direkt auf die Wiese und angefangen sich breit zu machen.

Nach dem Motto, wenn erst ausgepackt ist, schickt uns keiner mehr weg.

 

Da im zugehörigen Bauernhaus noch Licht (im TV) brannte, klopfte ich weisungsgemäß und meldete uns an. Der nette Bauer besuchte uns denn noch und nahm eine kurze Anweisung vor.

 

Die Kollegen waren zu bequem und oder müde sich Ihre Zelte aufzubauen. Dies ließ ich mir allerdings nicht nehmen. Mit meinem Einstangenzelt und der Term-a-Rest Matte allerdings auch kein Problem. Nach ca. 5 Minuten steht mein Egohotel.

 

Leider hatte Thomas ein Kreislaufproblem. Die gesamte Fahrt über bekam Ihm das Geschaukel schon nicht so gut. Bei dem Aufbauen der Utensilien verlohr er plötzlich alle Farbe im Gesicht und fing an zu taumeln. Nachdem er sich im „Bett“ ausgestreckt hatte, ging es ihm allmählich wider besser.

Ein letztes Getränk und dann ab in Bett.

 

Montag 28. Mai 2012, Heimkehr

 

Am Morgen auf der englischen Camp Site sahen wir erst, an welch idyllischen Ort wir hier gelandet waren.

 

 

Kuschelbauernhof

 

Der Platz ist für Camper aller Klientel mit Familienanschluss und Kuschelbauernhof ausgestattet. Auf sauberen Waschanlagen konnte sich für die letzte Etappe vorbereitet werden.

Schnell noch den günstigen Tarif bei der netten Bäuerin beglichen und mit den besten Wünschen auf in Richtung Heimat.

Wir wollten als Abschluss unserer Reise,  gern ein Frühstück an der Englischen Küste einnehmen.

 

Da heute Pfingstmontag ist, waren wir unsicher, ob der Englischen Öffnungszeiten.

 

Tanken irgentwo in England

 

 

Folglich wurde die Gelegenheit ergriffen, als wir einen Art Bäckerei mit Tante Emma Laden daran fanden, welcher geoffnet hatte.

 

Da dies unser letzter gemeinsamer Einkauf auf der Insel sein sollte, nahm ich denn unser letztes Kleingeld zusammen und hievte es der verwunderten Verkäuferin auf den Tresen.

Mit der Frage, ob dies denn reicht, fuer unseren schmalen Einkauf, war die Dame völlig überfordert und wünschte uns lachend eine schöne Heimreise.

Ich denke, dass sie sich nicht schlecht gestellt hat, mit dem monetären Gegenwert der Münzen.

 

 

 

Pausenraum          Frühstück von 9:00- 9:15 Uhr

 

Auf der Suche nach einem geeigneten Küstenstrich wurde das Garmin eingesetzt.

Auf einspurigen Straßen zwischen Hecken und/ oder Mauern eingequetscht, führte uns unser Weg durchs Land.

 

Ab und zu kamen Einheimische mit ihren Fahrzeugen daher. Dann hieß es volle Deckung und rückwärts in irgendeine Lücke pressen.

 

Schönes Land aber nix für neue und oder kratzempfindliche Autos.

 

Englische Landstraße

 

Unser Frühstück viel mit einer Geländeübung der hiesigen Landjugend zusammen (Schule ? aber heute war ja Pfingstmontag). Was uns zwar Abwechslung aber auch ein mehrfaches Umsetzen einbrachte.

 

Der Küste folgend erreichten wir nach dem letzten Frühstück, auf direktem Weg Dover. Leider erwischte uns hier noch ein Stau.

 

Unsere Betty quittierte diesen mit einem neuen Klingelgeräusch, zeigte aber sonst keinerlei Nebenwirkungen.

 

Am Hafen wurden wir doch tatsächlich in den Zoll gerufen.

Ein Blick in das Fahrzeug genügte dem Beamten.

Auf die Frage: „Any Alcohol ?“ konnten wir Antworten: „I`m sorry it is all emty!“. Woraufhin uns dieser eine gute Reise wünschte.

 

 

Spannend noch einmal die Verladung auf der Fähre.

Hier war abzusehen, dass wir eine sehr steile Stahlrampe hinauf mussten.

Folglich wartete, ich als Fahrer, bis das vorausfahrende Fahrzeug im nächst höheren Deck verschwand. Dies wurde vom Platzeinteiler auch gesehen und mit Daumen hoch, anerkannt.

Aber der Wagen verschwand nicht auf dem Deck, sondern wurde auf halber Höhe parkfertig abgestellt. Leider war der Einweiser der Meinung,  dass wir uns dort ebenfalls gut machen würden.

Erst nach Rainers Zusprache (er hat die Bremsen erst im Frühjahr gewechselt) zwang ich unseren LT die halbe Schräge hinauf. Mit allen Keilen welche wir finden konnten, sicherten wir das Fahrzeug gegen Verrutschen.

 

Betty in Schräglage                

                   

Die Fährreise verlief ereignislos. Einziges erwähnenswertes Ereignis war der zwar leckere aber im Preis eher noch angestiegene Kaffee.

Hier konnte ich meine letzten Pfunde einer sinnvollen Sache zuführen.

Den Restbetrag (!) konnte ich in Euro bezahlen, um dann Pfund als Wechselgeld zu bekommen.

 

 

 

Kaffee für die letzten Pfunde

 

Nach dem Erreichen des Französischen Festlandes starteten wir unseren LT 28.

Souverän zog der Sechszylinder die steile Metallrampe empor, ohne das kleinste Reifenquitschen.

 

Stunden spaeter auf der Autobahn, in Belgien dann dasselbe (erwartete) Bild.

Stau in Antwerpen.

 

Also runter von der Bahn auf die alternative Route. Diese ist Autobahnähnlich ausgebaut und wird nur von Ampeln und 70 Schildern unterbrochen. Insgesamt kein schlechteres Reisen als auf der Autobahn. Sollte ich mir merken für spätere Reisen durch Belgien.

 

Nachdem wir nun Antwerpen hinter uns gelassen hatten, freuten wir uns auf den Holländischen Asphalt. Hier konnten wir erstmalig durchatmen und das Gerappel der Reifen wurde schlagartig besser.

 

Um 22:00 Uhr setzten wir Rainer zu Hause ab.

Simon und ich erreichten unser Endziel um 22:30 Uhr.

 

Damit hatten wir auf der Rückreise über 30 Stunden und 1500 km auf dem Klappstuhl hinter uns gebracht.

 

 

Die letzten Kilometer

 

Es ging eine schöne, erlebnisreiche und anstrengende Reise zu Ende.

Als Höhepunkte gehen die Schönheit der englischen Landschaft und die herzliche und hilfsbereite Art der Engländer in das Gedächtnis ein.

 

Unsere Gefährten sind, anders als im Buch von Herrn Tolkin, (auch ohne Ring) erfolgreich zurückgekehrt.

 

 

Fazit:

  • da wir kein Fish and Chip bekommen haben, werden wir wohl erneut nach England fahren müssen.
  • die Rennen der TT können nur von Menschen mit Krebs im Endstadium gefahren werden.
  • Ein Klappstuhl ist ein vollwertiger Fahrzeugsitz!

 

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