Dieses Mal nehme ich Sie auf meiner Fahrradtour mit, von München an der Donau und dem Rhein entlang, bis nach Rinteln.

 

Wir fahren durch Regen, Sturm und Hitze.

Erleben einsame Stunden, nette Begegnungen und eine faszinierende Landschaft.

 

Die Tour startet in München, über: Starnberger See, bis Rosenheim an die Inn bis Passau, der Donau folgend bis Donauwörth, an der Romantischen Straße entlang bis Würzburg, dem Main folgend bis Frankfurt, am Rhein entlang bis Koblenz, der Lahn folgend bis Marburg, an der Fulda entlang über Kassel bis Hann Münden von dort an die Weser bis nach Rinteln.

 

Wie auch schon im letzten Jahr durfte ich an einer Sitzung im beschaulichem Feldafing am Starnberger See teilnehmen.

 

In diesem Jahr ist es jedoch etwas Besonderes, da ich mich in der Umsetzung von Jordanien nach Ruanda befinde.

Nach fast 7 Jahren in Jordanien wird es Zeit für etwas Neues. 

 

Bedingt durch diese Umsetzung muss ich "alten" Urlaub aufbrauchen. Das kommt mir gerade recht, denn so habe ich 12 Tage Zeit für eine Radtour.

 

An einem Sonntagmorgen geht es los!

Mit dem vollgepackten Rad bis zum Bahnhof.

Ich hatte ja aus dem Jahr zuvor gelernt und das Ticket mit der Radmitnahme im ICE schon im März gebucht.

 

Direktverbindung im ICE von Hannover nach München, Sitzplatz mit Blick auf Gepäck und Fahrrad.

 

Es beginnt am Heimat Bahnhof. Der Aufzug zum Bahnsteig hinauf ist defekt.

Also Gepäck herunter und das Rad herauftragen. Ein netter Herr half mir spontan mit dem Gepäck, Danke dafür.

 

In der S-Bahn dann keine Probleme bis Hannover.

 

Dann die Überraschung in Hannover, mein Zug nach München wurde ersatzlos gestrichen???

 

AHA! Das also bedeuteten die kryptischen Nachrichten auf der Bahn APP. Warum haben die mich nicht in Klartext unterrichtet?

ZUG FÄLLLT AUS, fertig?

 

Die wirklich hilfsbereite Dame am Service-Schalter (Sonntagmorgen ca 7:00 Uhr) konnte mir nur einen Zug nach Nürnberg anbieten?

Ist ja nett, aber was soll ich denn in Nürnberg, das ist ja nicht mal in Bayern, sondern in Oberfranken?

 

"Es ist der einzige ICE mit Fahrradmitnahme der heute noch frei ist und von dort fährt ein Regionalzug bis nach München."

 

Irgendwann bin ich also am Nürnberger Bahnhof. Ob es dort Aufzüge gab (den Bahnsteig rauf und runter) weiß ich nicht mehr - glaube aber nicht.

 

Irgendwann kommt der Regio an, schnell zum Fahrradabteil.


WER BAUT so einen QUATSCH?

Stufen hoch, um die Ecke, dann in das untere Abteil. Die Treppe ist so schmal, dass der Lenker nicht durchpasst???

Von Gepäck spreche ich gar nicht erst. 

Natürlich sind alle Plätze belegt, also stelle ich das Rad unter die Treppe. Der unbequeme Sitz seitlich, ist für eine >2h Tour eigentlich nicht geeignet, aber so habe ich den Blick auf das Rad.

 

Weiter Radreisende müssen Ihr Rad dann halten oder irgendwo reinquetschen.

 

In München dann dasselbe rückwärts. Erst das Rad die viel zu schmale Treppe hoch, dabei den Lenker ordentlich verdreht, danach gegen den Menschenstrom am Münchener HBH wieder rein in den Zug, um das Gepäck rauszuholen.

 

Immerhin ich bin in München.

 

Aber die S- Bahn nach Feldafing ist im Keller. 

 

Ich habe echt keine Lust mehr darauf mit dem Rad die Rolltreppe runter und dabei evtl noch umzukippen. 

 

Da es noch relativ früh ist und ich München sehr mag, beschließe ich kurzerhand bis Feldafing mit dem Rad zu fahren. Laut GOOGLE sind es ca 60 km also 3 h.

 

Natürlich fahre ich erst mal im Kreis, bis Google und ich einer Meinung sind.

 

Dann immer auf guten Radwegen und durch Parkanlagen.

Also diese Entscheidung hat sich zumindest gelohnt.

 

Des Abends kam ich am Schulungszentrum an und konnte bequem einchecken.


Eine Sache noch, durch das Hochwasser im Frühjahr 2024 war eine Mückenplage im südlichen Deutschland. Nur bei dem Entladen des Rades und es am Zaun festzuschließen hatte ich min 20 Mückenbisse!

Und das ist jetzt nicht übertrieben.

 

Nach der anstrengenden und lehrreichen Veranstaltung ist es endlich Freitag und ich darf los.

 

Der erste Tag auf dem Rad ist immer etwas Besonderes (laut Rechtschreibhilfe wird "etwas Besonderes" immer groß geschrieben)!

Ich fahre gemütlich am Starnberger See entlang, mit dem Ziel Tegern See in ca 60km Entfernung. Gelandet bin ich dann aber beim Schliersee, dort gefiehl es mir einfach besser.

 

Viele Stopps, um Fotos zu machen oder einfach die Landschaft wirken zu lassen.

Nach Jahren in einem Wüstenstaat ist so ein Wald oder eine einfache grüne Wiesen - immer etwas Besonderes.

 

Gegen Abend komme ich am Campingplatz an. An der Rezeption gefragt: “ja lade die Batterie einfach an den Steckdosen auf".

Nachdem das Zelt steht, schließe ich die Batterie des E-Bikes an der Steckdose am Platz an. 


Bald kommen die Nachbarn zurück zu Ihrem Platz, lautstarkes Beschweren - sowas wie, "der klaut meinen Strom - das bezahle ich nicht bla bla bla". Und wutentbrannt zieht der Typ doch tatsächlich den Stecker aus der Dose?

Ich krabbele aus dem Zelt, schaue ihn fragend an? "Oh sorry, wusste nicht, dass Du da bist, nein ist natürlich kein Problem!"

 

Heute ist der Tag der Entscheidung - Deutschland im 1/4 Finale der Fußball Europameisterschaft. Weiß schon gar nicht mehr gegen wen?

Sind eh rausgeflogen. Es war Rudelgucken auf dem Campingplatz. Ist immer ganz nett mit wildfremden Personen zusammen ein Großsportereignis zu gucken Das verbindet die Leute irgendwie. Kaum ist das Spiel aus, dann kennt man sich wieder nicht mehr.

 

Ich schlendre noch zum See - gucke auf das Wasser ... Romantik und so ... und hole mir weitere Mückenbisse.

 

Die erste Nacht im Zelt ist immer etwas Besonderes, nur schlafen tue ich halt nicht sooo viel.

 

Also morgens nach Sonnenaufgang, noch vor 7 Uhr, packe ich zusammen und radel los.

Dass das Zelt und die Unterlage noch nass sind, kenne ich schon und macht mir keine Sorgen. Beides kann am Abend trocken.

 

Nächstes Ziel ist Rosenheim. Tatsächlich finde ich die Stelle wieder, wo wir noch im Mai mit den Gästen aus Jordanien zu Besuch waren.

 

Von hier aus möchte ich dem Inn folgen.

Der Radweg führt durch nette Dörfer, mal hier - mal da entlang.

Alles ganz nett hier, so weit.

 

Dann setzt der Regen ein. Meine Radtaschen sollten eigentlich wasserdicht sein, also Handy in die Tasche gesteckt und zusätzlich noch die Abdeckung drüber. Der Weg ist einfach, immer am Bach lang.

 

Bald schon befinde ich mich auf einer Art Kiesweg oben auf dem Damm des Inn. Für die Generation X = ein Gravel Track.

Der kalte Regen nervt, wie zu erwarten war.

Der Schlamm spritz am Rad hoch und bald schon beginnt meine niegelnagelneue Vorderradbremse zu quietschen.

Der Schlamm verfängt sich an der Bremsscheibe und verstopft die beiden Bremsbeläge mit Schlamm und Steinen. Ich reinige sie mehrfach und versuche die Beläge zu lockern.

Ich bin ... etwas genervt.

 

Dann - da stimmt doch was mit dem Hinterreifen nicht? Was ist das, schwammiges fahren, ist die Hinterachse gebrochen?

Zum Glück, es ist "nur" ein Platten. Ich habe am E-Bike noch nie den Hinterreifen ausgebaut aber das muss ich jetzt hat lernen.

 

Also, an der nächsten Bank das Gepäck runter, den Reifen rausgezerrt und neuen Schlauch rein, ich sehe aus wie Sau von dem ganzen Schlamm und dem Öl der Kette. Beim Aufpumpen dann, verbiegt sich das Ventil des Schlauchs :-(  

Wenn ich versuche, das Ventil zuzudrehen - zischt es. Da es ein "französisches Ventil" ist hält es die Luft trotzdem, solnage nix gegen das Ventil kommt.

Also fahre ich jetzt mit quietschen Bremsen, offenem Ventil, mieser Laune und völlig verdreckt weiter.

Habe ich erwähnt, dass es immer noch regnet?

 

Die KM ziehen sich ... im nächsten Dorf an der einzigen Gaststätte frage ich nach einem Zimmer, es ist zwar erst gegen Mittag aber mir reichts! 

Ob die wirklich keine Zimmer haben und einfach kein Bock auf Landstreicher?

Jedenfalls schicken die mich ins nächste Dorf. Das wäre aber zurück! NEIN DANKE!

 

Also weiter bis nach Passau.

Die letzten KM ziehen sich in da Unendliche. 

In Passau bin ich einfach nur noch genervt und weiß nicht so richtig weiter.

Da ein Schild: Hotel!


An der Rezeption angekommen sage ich, dass ich ein Zimmer brauche. 

Sie darauf: "Ja das sehe ich!" 


Ich gehe direkt unter die Dusche - mit den Klamotten an, zusammen mit den Taschen.

Immerhin sind die Packtaschen (Ortlieb) wirklich wasserdicht.

Der Schlamm verstopft nur ein wenig den Abfluss.


Kurze Zeit später: Ein weiterer Schreck, das Handy vermeldet: Feuchtigkeitsschaden - bitte nicht aufladen.

 

15 bange Minuten unter dem Fön und es ist wieder brav.

- Ich mache erst mal eine Pause.

 

Später, alle Sachen sind zum Trocknen aufgehangen, spaziere ich nach Passau. Es hat aufgehört zu regnen (!) und ich lasse mich an der Donau entlang die Promenade hinuntertreiben.

Ich gucke mir die Kreuzfahrtschiffe an, welche gerade erst wieder fahren dürfen, nach dem Hochwasser.

 

Man kann bis zur Einmündung der Ilz wandern. Dort ist eine Art Zirkus aufgebaut. 

Mit einer völlig überteuerten Bratwurst setzte ich mich ans Ufer und versuche Romantik zu verbreiten.

Als ich genug davon hatte, marschierte ich den Weg zurück ins Hotel. 


- Reicht für Heute.

 

Am Morgen dann das Fahrrad inspiziert. 

Die Bremsen sind hin!

Ich klinge wie ein D-Zug und das Gepäck ist noch nicht mal drauf.

Da gestern keine Vorderradbremse funktionierte, hatte ich den restlichen Weg nur die hintere benutzt.

Diese ist von 80% auf -5% runter?

 

Bremswirkung = 0

 

Meine Begeisterung ist auf dem Höhepunkt.

Als Komoot mich dann auch noch einen Berg hochschickt, wo es keinen weiteren Weg gibt....

Ohne Bremsen wieder runter.


Als nächstes Ziel - eine Reparaturwerkstätte für Fahrräder (eingegeben dieses Mal bei Google) - sicher ist sicher.

In 20 km ist eine Werkstatt!

 

Ich quietsche so vor mich hin - bis ich den Laden endlich finde - versteckt in einem Dorf - im Industriegebiet - erwartet mich ein wahrer Fahrrad Großhandel. 

 

Auf meine Frage, ob Sie mir helfen können: "ja klar, geh halt zur Werkstatt, pack dein Gepäck mal da hin und hol Dir einen Kaffee".

 

Ob ich helfen kann/darf: "Nee - helfen - besser nicht."

Also Beläge vorne und hinten neu. Scheibe geht noch (war ja auch nagelneu).

 

Eine Stunde später und 80 Euro ärmer, strample ich voller Dankbarkeit an der Donau entlang.

Kein "Nein, das ist ja ein Fremdprodukt oder das muss ich erst bestellen...".

 

Einfach mal gemacht und geholfen. DANKE!


Heute ist bestes Wetter und vorsichtig versuche ich die Tour zu genießen. Bloß nicht freuen, denn dann passiert wieder was.

Als nächstes, da das Rad ja wieder läuft, muss ich mich um ein Handyladekabel bemühen. Ohne NAVI bin ich aufgeschmissen.

Ich benutzte, je nach Lust und Laune mal Google oder Komoot. Beides hat Vor- und Nachteile. 

 

ABER das Navigieren mit dem Handy frisst halt Strom. Daher habe ich eine Solar-Powerbank mit. Gut, das Solar ist ein Witz, die Powerbank dagegen nicht. Es ist die max. Größe (in mA) welche ich noch im Flugzeug mitnehmen darf.

Aber das Kabel ist halt gestern abgesoffen. UND damit lässt das Telefon keine Ladung mehr zu, sondern schaltet augenblicklich auf einen Warnton um, sobald ich den Stecker einstecke.

In jedem EDEKA, Landkauf usw. Frage ich nach, sogar an den Tankstellen - nix zu machen, kein USB-Ladekabel vorhanden?

Immerhin an der Tankstelle unterwegs fahre ich direkt in die Waschhalle und reinige das Rad mit dem Hochdruckreiniger. Beste Idee ever. Jetzt läuft das gute Stück nicht nur - es sieht auch wieder nach was aus. Ja Lack ist noch dran.

Bis ich endlich in eine größere Stadt komme.

Die Batterie meines Telefons ist im einstelligen Bereich (und die meiste Zeit habe ich entweder abgeschaltet und/ oder ich bin im "Flugmodus" unterwegs. Komoot kann auch ohne "Mobile Daten" navigieren.

Ich gebe als Suchbegriff "TEDI" ein und tatsächlich, der rettende Laden ist in 7 km Entfernung. Nur ein klein wenig aus meiner Richtung.

Egal, auf zum TEDI.

Tatsächlich alle Kabel in allen Farben und Varianten.

Erst mal 2 Stück eingepackt!!! Auf TEDI ist halt verlass!

 

UND ja endlich, das Handy lädt, es liegt nicht an dem Ladeeingang des Gerätes - sondern wirklich am Kabel, dass wusste ich bis eben nämlich nicht so genau! 

Gut, das neue Kabel hat eine eingebaute LED-Beleuchtung - aber warum denn nicht?

 

Zusätzlich nehme ich jetzt meine ca 2 Din A4 Seiten große Solar Platte in Betrieb. Unter den Expandern auf dem Gepäckträger geklemmt, kann die Solarplatte die Powerbank unterstützen. Das verlängert die Reichweite immerhin. Zur Aufladung des Telefons unter NAVI-Betrieb reicht es leider nicht. Abgeschaltet (das Telefon) würde die Platte das Handy allerdings laden.

 

Das heutige Ziel ist Regensburg.

War nicht geplant so weit zu fahren, aber wenns läuft, dann läufts. 

OK, ich habe auch keinen Campingplatz gefunden vor Regensburg und dann wars auch egal. 

Endlich, nach 160 km bin ich auf einem schönen Platz in der Nähe der Donau gelandet.

Abends kann man den Badenden zusehen (in der Donau). Mich zieht es in die Innenstadt zum Dom, zur Brücke und an der Promenade entlang.

Vor Jahren sind wir, meine Frau und ich, hier gewesen. 

Tatsächlich finde ich ein paar der Stellen wieder, wo wir damals zu zweit gewesen waren   .

 

Der C-Platz ist recht voll und entsprechend laut, aber das stört mich schon lange nicht mehr.

Als Rache packe ich früh die Sachen und bin ab 7:00 Uhr unterwegs.

 

Eigentlich wollte ich den Donaudurchbruch mit dem Boot machen.

Aber Google und Komoot haben mich elegant auf den Berg und damit an den Attraktionen vorbeigeführt?

 

Leider habe ich damit auch das Kloster Weltenburg verpasst (und das Klosterbier). 

Weltenburg zählt zu meinen absoluten Lieblingsorten weltweit, daher war das jetzt schon ein bisschen schade.

 

Habe ich schon erwähnt, dass jedes Dorf eine eigene Baustelle hat?

Immer nach dem Motto: "fahr mal den Berg hoch"--- "aber wieso, die können doch einfach drum herumfahren"--- "Nee, das sind Touristen, die wollen das so!".

 

Auf einer dieser Umleitungen habe ich mich so verfahren, dass ich doch tatsächlich umdrehen musste und damit den Donauradweg so weit verpasste, dass ich hätte deutlich zurück und auf die andere Donauseite fahren müssen - um zum Kloster zu kommen.

 

Heute ist Hitzewelle in Süddeutschland!     

Gegen Mittag beschließe ich, dass es reicht für heute. Ich komme gut voran und schon nach 110 km bin ich in Donauwürth.

Da ich Gestern ein wenig verbrannt bin, suche ich mir ein schattiges Plätzchen auf dem Platz am Bootshaus und mache erstmal Mittagpause.

Dazu finde ich einen alten Stuhl den ich kurzerhand in Besitz nehme.

Irgendwann kommt ein Typ vorbei und beginnt mit Rasenmähen.

Stört mich jetzt nicht.

Ich wandere mit der Sonne, bzw dem Schatten der Bäume.

Im Badezimmer kann ich solange die Batterien aufladen. Dazu habe ich immer ein kurzes Fahrradschloss mit, mit dem ich die Batterie ankette. Ich kann dann ruhiger die Anlage alleinlassen.

Dadurch, dass ich diesmal 2 Batterien mit mir führe, benötige ich ca 8 - 10 Stunden um beide aufzuladen. Das führt dann schon mal dazu, dass ich mitten in der Nacht rausmuss um die Batterie zu tauschen. Mit einer Ladung komme ich ca 80 -100 km - je nach Wind und Gelände. Der Motor läuft jetzt fast immer auf "ECO" mit. Ich habe das Gefühl, dass der Motor mittlerweile abbremst wenn dieser nicht "an" ist.

 

Irgendwann baue ich das Zelt auf, damit es trocknen kann und laufe in die Innenstadt.

Ich finde echt keinen Laden, wo ich Getränke kaufen kann?

Zum Schluss finde ich beim Asiaten eine Dose Kokosnuss- Wasser?


Dafür gefällt es mir in Donauwörth echt gut. Auf einem Hügel liegt eine imposante Schlossanlage welche ich von aussen besichtige. Hatte ich erwähnt, dass heute ein Hitzerekord ist? Aber ich latsche pflichtbewusst weiter - ich muss mir doch die Sehenwürdigkeiten ansehen!

 

Zurück auf dem C-Platz betreibt das Bootshaus/ Ruderclub einen Biergarten.

Dort bestelle ich Essen und eine große Portion Getränke.

Am Nebentisch sitzt ein älteres Ehepaar aus Kanada, beide sind auch auf dem Campingplatz, Radreisende.

Leider können sie kein Englisch und die Bedienung kein Französisch.

 

Warum die glauben, dass ich das kann? Ich weiß es nicht! Immerhin kann ich verstehen, dass die Essen wollen und ein großes Bier.

 

Kaum kommt das Essen, die Bestellung ging mit Händen und Füßen, spricht uns eine andere Dame vom Nachbartisch im fließenden Schulfranzösisch an, warum zum Henker erst jetzt, sie hat doch den ganzen Vorgang mitbekommen? - Man muss nicht alles verstehen?

 

Habe ich bereits über die Mückenplage berichtet?

Kaum macht man Pause fallen die Biester über einen her!

 

Es macht echt keinen Spaß, irgendwo stehen zu bleiben, sofort wird man bei lebendigem Leibe aufgefressen.

Bei einer Zwangspause, um die Nase zu pudern, versteckte ich mich diesbezüglich hinter einer Brücke.

Kaum saß ich da, hochkonzentriert, vielen die Biester über mich her. Nun konnte ich ja nicht weglaufen, die Nase lief ja noch, also hingehockt, immer noch hoch konzentriert, mit einer Hand balancierend, mit der anderen die Biester erschlagend.

BOAH - echt jetzt, wo haben die mich überall hin gebissen in der kurzen Zeit?!?

Sitzen - ist jetzt erst mal nicht so bequem!

 

Daher bin ich froh, als mein Weg mich heute von der Donau wegführt.

Heute steht die Romantische Straße auf dem Programm.

 

Mal sehen, wie es läuft. 

Es läuft und zwar immer rauf und runter.

Bald ist die erste Batterie leer, macht ja nix, habe ja noch eine.

 

Es ist toll hier, der Weg macht Spaß und es gibt viel zu sehen.

Die Romantische Straße trägt ihren Namen zurecht.

An vielen bekannten und (mir) unbekannten Sehenswürdigkeiten vorbei.

Bald schon beschließe ich, die Nacht in einem Hotel in Rothenburg ob der Tauber zu verbringen.

Schnell ist ein Hotel in der Innenstadt gebucht.

Die km schmelzen - aber meine Batteriekapazität auch.

 

Ich schalte die Unterstützung des E Motors ab wo immer es geht. Aber Berg hoch schafft die schwere Kiste es nicht. Auch bremst der Motor bei abgeschalteter Unterstützung.

UND jedermann weiß, dass Rothenburg oben auf dem Berg liegt. Dafür benötige ich die Unterstützung allemal oder ich muss schieben!

Noch 20 Km und 20% Batterie! Dann einen Berg hoch --- nee, ohne Motor gehts nicht.

Noch 15% und 10 km, es geht immer weiter den Berg hoch.

Noch 5 km und 5%. 

Der Tacho sagt, in 3 km ist Schluss, also Motor aus und quälen. Das dicke Ende kommt noch. 

2 km Entfernung und 3 km Reichweite, Hoffnung.

Dann endlich! Das Eingangsschild und noch 2% 

Geschafft, das Hotel ist erreicht, ich kann das Rad im Keller abstellen und auf das Zimmer. 

In den Gang zum Keller hinunter hat es mich fast noch langgemacht auf dem nassem Kopfsteinpflaster - aber jetzt ist gut.

 

Später besuche ich die schöne Altstadt. Ich war schon öfter hier, aber es ist immer wieder toll hier zu sein.

Endlich finde ich ein Platz in einem Restaurant (Innen) denn draußen ist alles überbelegt.

Der Nachbar hat eine Schweinshaxe - das will ich auch.

Gesättigt hat die Haxe und gemundet auch

Also umrunde ich ein letztes Mal für heute die Stadt. Diesmal auf der berühmten Mauer.

Ich finde viele Stellen wieder, welche wir mit den Kindern erforscht haben.  

Natürlich muss ich noch ein paar Schneeballen probieren, (nicht lecker, da zu trocken) dann aber ab ins Hotel Bett.

 

Gute Nacht bis Morgen.


Ich habe heute Halbzeit! 800 km geschafft - 800 km vor mir!

 

Am Morgen fahre ich nochmal kreuz und quer durch die Innenstadt. Mache ein paar Fotos und hänge meinen Gedanken nach.

Sobald ich den Fahrradweg gefunden habe, darf ich die Abfahrt überhaupt machen.

Jetzt verstehe ich auch die Panik der Radreisenden in den Foren. Zum Glück bin ich gestern von der anderen Seite gekommen, diese Strasse hinauf - hätte ich nicht mehr geschafft.


In einem angemessenem Tempo   die Strasse hinunter. Da es noch früh ist, herrscht kaum Verkehr. So ignoriere ich die Fahrradwege und surre die Strasse hinunter. Nach einer gefühlten Ewigkeit nimmt auch dieser Berg ein Ende und ich finde mich auf dem Tauber Radweg wieder.

Immer am lieblichen Bach entlang erweist sich der Tauberradweg als ein wahrer Höhepunkt!

SEHR Empfehlenswert. Hier bin ich bestimmt nicht zum letzten Mal!

Auch dieser Radweg ist nicht von Baustellen verschont.

In einer kleinen Stadt finde ich den Hinweis auf einen Supermarkt. Schnell hin und die Vorräte ergänzt, danach zurück auf den Radweg - mitten rein in die Baustelle. Die Baustelle führt mich in die Irre. Ich lande auf einem privatem Gelände. Zuerst erzürnt schickt mich der Landwirt vom Hof - um dann doch schnell hilfsbereit mir den Weg zu weisen. 

Also nochmal im Kreis. 

Ich folge der Beschilderung, nur um nach 2-3 km Umweg wieder auf seinem Hof zu landen?!


Jetzt reicht es. Google an und einen eigenen Weg gesucht. Natürlich führt Google mich durch einen Wald und natürlich immer den Berg hoch.

Leider kann ich auf dem Wald und Schotterweg die Abfahrt nicht geniessen. Sobald ich den Tauber Radweg wider erreicht habe, war es besser.

Nur um in der nächsten Baustelle zu landen. Ich lasse Google an und folge dem Bach. Kann ja nicht so schwer sein, oder?

An einer Abbiegung verpasse ich die Abfahrt, aber ein Weg führt weiter am Bach lang? Google sagt, dass hier eine Strasse ist.


Bald lande ich auf einer Wiese und kann den Radweg ca 100 m über mir sehen. Ich versuche das Rad hochzuschieben, einen Feldweg entlang.

Lande aber in einer Dornenhecke  

Der nette Bauer konnte mir dann erklären, nachdem er mit dem Lachen aufgehört hat, dass es eine ehmemalige Bahnlinie ist und keine Chance besteht, den Damm hochzukommen.


Damit darf ich die fast 5 km zurückfahren, bis zur dämlichen Abzweigung, die dann natürlich jetzt plötzlich auch ausgeschildert ist. Die Schilder waren doch eben noch nicht da, oder?

Immerhin werde ich mit einem Bahndamm Radweg belohnt. Eben, durch die tolle Landschaft, nur jetzt fast ohne Hügel. Neuer Asphalt, besser geht es nicht.


An einer Bank mache ich eine ausgiebige Mittagspause. Lasse andere Radfahrer an mir vorbeiziehen und beobachte einen Bauer/ Jäger in seinem fragwürdigem Tun?


Nun aber schnell weiter, denn es droht ein Regen. Der Plan ist, heute noch an den Main zu komen. Irgendwo hinter Würzburg und dann auf einen Campingplatz.

Durch den Bahnradweg komme ich gut voran und akzeptiere, dass ich mich von der romantischen Strasse entfernt habe.

Durch die Umleitungen und die ganzen Berge freue ich mich jetzt wieder auf einen Flussradweg.


Endlich erreiche ich den Main und folge dem Flussradweg bis nach Würzburg.

Eigentlich wolllte ich das Schloss und so besichtigen aber ich bin nicht gern auf Campingplätzen in den Grossstädten. Daher fahre ich am Main entlang an Würzburg vorbei.


Endlich habe ich den passenden Campingplatz gefunden und ich kann die Taschen abnehmen und das Zalt aufbauen.

Bald gesellt sich eine muntere ältere Dame (80!) zu uns. Sie hat sich zum Geburtstag einen neues Tourenrad gegönnt und fährt in kurzen Etappen den Main hinunter.


Ein junge Dame mit einem schwerbepacktem Motorrad kreutz auf. Sie fragt besorgt ob wir etwas gegen Motorradfahrer hätten, denn Ihre Gruppe würde später noch dazu kommen.


Nein, warum auch?

Die illustre Gesellschaft wird von Individuen geprägt.

Einer der Gesellen hat eine Honda TransAlp welche er mit Bärenfellen und allen anderem (un)möglichem ZIrrat "verschönert" hatte. Kann man machen- muss aber nicht.

Daher wurde es ein kurzweiliger Abend auch wenn man nicht wollte.


Ihr kennt meine Rache schon- ich bin ab 6:00 Uhr dabei die Sachen zu packen. Natürlich bemühe ich mich weder besonders laut noch leise zu sein.  

Der Main Radweg ist überraschend schön!

UND lang?

Damit hatte ich in meiner Vorbereitung nicht gerechnet?

Der Main macht etliche Schleifen und damit wird die Etappe bis Frankfurt über 200 km. Das ist zuviel, denn mir läuft die Zeit davon. 

Sehr zu meinem Bedauern verlasse ich den wirklich schönen Mainradweg und suche mir einen Radweg quer durch den Spessart.

Es ist teiweise wunderschön, teilweise an Strassen entlang. Bis ich (natürlich) einen Waldweg den Berg hinauf muss.

Auch hier ist (natürlich!) eine Baustelle, aber die netten Bauarbeiter liessen mich kurzerhand durch - bis zum Radweg.


Auf diesem werde ich von einem Holz LKW überholt. Dazu muss ich natürlich zur Seite, denn auf dem Weg ist sonst kein Platz.

Bald schon sehe ich den Laster vor mir parken und der Fahrer ist am abladen. Ich kann am LKW rechts vorbei.

Davor klingel ich und der Fahrer erschrickt sich fast zu tode- Rache ist süß.


Irgendwann, nach einer gefühlten Ewigkeit, komme ich aus dem Wald heraus, Waldwege sind jetzt echt nicht mein Favorit mit dem schweren Reiserad.

Auf nach Aschaffenburg! und zurück auf den Mainradweg.


Aschaffenburg - es mag ja schön sein, nur für mich - nicht.

Es beginnt damit, dass ich in einer Fußgängerzone stecke welche von Bahngleisen getrennt wird. Also zurück, wie immer ein paarmal im Kreis gefahren, bis mich Komoot endlich an den Main zurück führt.

JEDE der zahlreichen AMPELN ist ROT.

Ich strample eine steile Brücke hoch, als ich unter mir endlich den Radweg entdecke. Also nochmal zurück.

Am Ende der Brücke ist eine Ampel, welche gerade auf Kirschgrün schaltet. Ich bin im Schwung und genervt von den 100derten Ampeln, so dass ich mich bei "Gelb" über die Ampel rollen lasse.  Ein aufmerksames Polizeiauto setzt sich daraufhin hinter mich.

Spontan muss ich also doch nochmal rechts abbiegen? War bestimmt nur ein Zufall, das die Polizei hinter mir hergefahren ist?

Mir reicht es in "AAAAschaffffeburrchg"  wie die Eingebohrenen sagen, nur schnell weg hier.


Heute ist heftiger Gegenwind. Im Wald habe ich davon ja nix mitbekommen.

Da ich nur noch wenige Tage habe, beschliesse ich heute eine längere Etappe einzuplanen und bis an den Rhein durchzufahren. Ziel ist der Campingplatz in Rüdesheim.

Ich habe die ersten 1100 km noch 700 km to go.


Am Rhein entlang ist immer mein Highlight.

Ick komme an der Loreley vorbei, am Mäuseturm und an den schönen kleinen Orten hier. Fast ist es zu schade, dass an einem Tag abzureissen?


Aber es läuft- noch. Bald aber wird es zur Qual.

Die Strecke um Eltville herum führt auf eine Strasse bergauf. Mal wieder ist die Batterie kurz vor Ende und ich muss Engergie sparen wo immer es geht.

Zuvor jedoch wollte mich Kommot zurück an den Rhein senden. Dazu hätte ich einer kleinen Strasse folgen müssen.


Wutentbrannt stellt sich in Depp mir in den Weg und fängt an zu schreien.

Ob ich denn nicht lesen könne? Tatsächlich ist in metergroßen Hinweisschildern ein Fahrradverbot.

Trotzdem, was geht es den ... an was ich mache?

Also habe ich ich sehr höflich bedankt. dass er mich so freundlich darauf hingewiesen hat!

Das hat den Kollegen dann erstaunt und er kam runter.


Endlich bin ich zurück am Rhein und folge den letzten Metern bis zum Campingplatz. Heute war es echt zuviel.

Als ich erwähne, dass ich schon mal hier war - gab es einen fetten Rabatt und ein kaltes Bier zur Begrüßung.

Auf dem Platz ist ein Restaurant mit Flussblick. Eine wahrhaft große Portion Schnitzel verschwindet rasch.


Reicht für heute- Bis Morgen (180 km auf dem Rad)









 




















 



 

 






















































 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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